Nach dem Debakel der NEOS bei der Salzburger Landtagswahl ist das gesamte Landesteam gemeinsam mit Spitzenkandidatin Andrea Klambauer zurückgetreten. Die Nachfolge soll erst im Herbst geregelt werden, übergangsweise übernimmt Gemeinderat Lukas Rößlhuber die Kommunikation nach außen.
SALZBURG24 (jp)
Das Ergebnis bei der Salzburger Landtagswahl sei eine herbe Enttäuschung, erklärte Andrea Klambauer bei dem am Dienstagvormittag einberufenen Pressetermin in der NEOSphäre in der Salzburger Alpenstraße. Da die NEOS am Sonntag die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt hatten, sind sie künftig nicht mehr im Landtag vertreten.
NEOS brauchen neues Team in Salzburg
Für die Partei brauche es daher einen Neustart, weswegen sich Klambauer und das gesamte Landesteam dazu entschieden haben, zurückzutreten. Übergangsweise übernimmt die Bundesorganisation die Geschäfte. Lukas Rößlhuber, Fraktionsobmann der NEOS im Salzburger Gemeinderat, werde als "ranghöchster Mandatar" die NEOS nach Außen vertreten. Er werde aber keine formale Funktion haben.
Von einer Rückkehr Sepp Schellhorns geht NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos bei dem Pressetermin nicht aus. Es brauche für Salzburg jemanden, der beide Hände freihat, ein Sepp Schellhorn habe das wahrscheinlich nicht. Klambauer wird hingegen in die Privatwirtschaft zurückkehren.
Zum ersten Mal sind die NEOS 2018 in den Salzburger Landtag eingezogen und wurden sogleich Teil der Regierung. Gleichzeitig Regierungsarbeit und den Aufbau einer Landesorganisation zu betreiben, sei eine "Herkulesaufgabe", resümierte Hoyos. In einem heute beginnenden partizipativen Prozess werde nun mit allen Mitgliedern an einem "Neustart" gearbeitet. Bis zum Herbst soll sich das Team neu aufstellen. Denn im nächsten Jahr stehen u.a. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg an.
Andrea Klambauer ersetzte Sepp Schellhorn
Die NEOS hätten Lehrgeld für fehlende Strukturen und fehlende Kommunikation bezahlt. Klambauer war Landesrätin in der 2018 geschmiedeten "Dirndlkoalition" aus ÖVP, Grünen und NEOS. Sie war erst im Juni 2021 als Frontfrau eingesprungen, weil den NEOS mit dem Rücktritt Sepp Schellhorns ihr Zugpferd abhanden kam.
Der scheidenden Landessprecherin attestierte der NEOS-Generalsekretär "viel Herzblut". Die nächsten sechs Wochen will sie ihre Arbeit als Landesrätin fortsetzen, so Klambauer, die sich bei ihren Mitarbeitern und ihrem Mann für die Unterstützung bedankte. Sie freue sich auf freie Wochenenden mit ihrer Familie, künftig will sie in die Privatwirtschaft zurückkehren.
Der KPÖ Plus-Vorstand mit Kay-Michael Dankl, Sarah Pansy, Christian Eichinger, Natalie Hangöbl anlässlich der Sitzung des Landesvorstandes der KPÖ Plus nach der Landtagswahl am Montag, 24. April 2023, in Salzburg.
Der KP\u00d6 Plus-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl anl\u00e4sslich der Sitzung des Landesvorstandes der KP\u00d6 Plus nach der Landtagswahl am Montag, 24. April 2023, in Salzburg.\u00a0
Der KP\u00d6 Plus-Vorstand mit Kay-Michael Dankl, Christian Eichinger, Natalie Hang\u00f6bl und Sarah Pansy anl\u00e4sslich der Sitzung des Landesvorstandes der KP\u00d6 Plus nach der Landtagswahl am Montag, 24. April 2023, in Salzburg.\u00a0
Der KP\u00d6 Plus-Vorstand mit Kay-Michael Dankl, Christian Eichinger, Natalie Hang\u00f6bl und Sarah Pansy anl\u00e4sslich der Sitzung des Landesvorstandes der KP\u00d6 Plus nach der Landtagswahl am Montag, 24. April 2023, in Salzburg.\u00a0
Ex-NEOS-Chefin Andrea Klambauer und NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos bei einer Pressekonferenz anlässlich des Rücktritts des Salzburger Landesteams am Donnerstag.
Ex-NEOS-Chefin Andrea Klambauer und NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos bei einer Pressekonferenz anlässlich des Rücktritts des Salzburger Landesteams am Donnerstag.