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Scientology, Hexen und Gurus

Sekten in Salzburg: Wann wird Glaube gefährlich?

Zulauf bei esoterischen Gemeinschaften

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Auch in Salzburg gibt es Gemeinschaften mit sektenartigen Strukturen. (SYMBOLBILD)

Religion und Spiritualität können Halt bieten. Doch auch in Salzburg gibt es Gruppen mit sektenartigen Strukturen, deren Glaube ins Extreme kippt. Zulauf erleben derzeit vor allem esoterische Gemeinschaften.

Antworten auf die großen Fragen des Lebens: Für viele Menschen bieten das Religion und Spiritualität. Nicht immer ist das ungefährlich. Abseits der anerkannten Glaubensgemeinschaften gibt es auch in Salzburg Gruppen – allgemein als Sekten bekannt –, die stark in das Leben ihrer Mitglieder eingreifen, ihre Finanzen kontrollieren und sie von der Außenwelt abschotten.

 

Trend hin zur Esoterik

Um die großen Gemeinschaften mit sektenartigen Strukturen sei es aber in den vergangenen Jahren ruhig geworden, schildert Meinrad Föger von der Salzburger Fachstelle für Weltanschauungen im S24-Gespräch die Lage im Bundesland. Die klassischen und bekannten Gruppen wie etwa Scientology oder die Zeugen Jehovas gebe es zwar nach wie vor, für Probleme sorgen würden heute aber „eher informelle kleine Gruppen“. Dieser Trend sei in gesamt Österreich zu beobachten.

Vor allem spirituelle Gemeinschaften würden derzeit zahlenmäßig wachsen. „Wir haben einen riesigen esoterischen Markt“, stellt Föger fest. Über eine emotionale „Abhängigkeitsschiene“ würden einige Esoteriker:innen ihre Klient:innen um sich sammeln und finanziell abzocken. Ebenso würde der Hexenverband „Wicca“ Zulauf erfahren. "Aber auch im christlichen Bereich gibt es Gruppen, die skeptisch betrachtet werden."

Gemeinschaften mit sektenartigen Strukturen in Salzburg:

Erst Love Bombing, dann strenge Regeln

Anfangs würden neue Mitglieder in sektenartigen Gruppen sehr viel Bewunderung und Liebe erfahren, erklärt Psychologin Ulrike Schiesser von der Bundesstelle für Sektenfragen im Gespräch mit SALZBURG24. Ihnen werden simple Lösungen angeboten für Probleme wie etwa Krankheit oder Einsamkeit. Ist die Phase des "Love Bombings" erst vorbei, wird jedoch gefordert: Erziehung, Ernährung, Kleidung, Sexualität – für all das gibt es Vorgaben.

Glaube kann missbraucht werden

Wie schädlich eine solche Gruppe für ihre Mitglieder ist, sei dabei ganz individuell, erklärt Schiesser. Denn was den einen einengt, könne für den anderen genau das sein, was er sucht. Klar sei aber: „Religion kann immer zur Machtausübung missbraucht werden.“

Problematisch werde es, wenn spirituellen Gemeinschaften sich stark von der Außenwelt abschotten, den Mitgliedern ein Ausstieg erschwert und die Welt in "Wir, die Guten" und "Die Anderen, die Schlechten" eingeteilt wird, meint die Psychologin.

Schwarz-Weiß-Lehre

Ebenso sei es ein Warnsignal, wenn eine Person oder ein Gremium die absolute Wahrheit für sich beansprucht und eine „Schwarz-Weiß-Lehre“ vermittelt wird. Auf eigentlich komplexe Fragen werden einfache Antworten geboten. „Dann wird zum Beispiel behauptet, jede Krankheit sei psychisch verursacht“, führt die Schiesser an. „Man sei also selbst schuld, weil man so negativ gedacht hat.“ Auch Sünden in einem vorherigen Leben würden gerne als Begründung herangezogen werden für Krankheit oder anderes Leid.

Kritik bei sektenartigen Strukturen kaum möglich

Auf sektenartige Strukturen deute auch hin, wenn bei Kritik die kritisierende Person selbst zum Problem erklärt wird – und der angesprochene Punkt ignoriert wird. Das könne etwa passieren, indem vermittelt wird, man sei „noch nicht weit genug“ um diesen Teil der Lehre zu begreifen. Generell würden in solchen Gruppen nie alle Menschen gleichbehandelt werden. „Da gibt es Lieblinge, da gibt es Sündenböcke“, meint sie. Die Mitglieder werden dadurch dazu bewegt, sich noch mehr anzustrengen, um die Vorgaben ihrer spirituellen Führer zu erfüllen.

Beratungsangebote in Salzburg

Für Mitglieder mit Ausstiegswunsch und deren Umfeld gibt es in Österreich mehrere Beratungseinrichtungen. Zentral ist die Bundesstelle für Sektenfragen in Wien. In Salzburg findet man bei der Fachstelle für Weltanschauungsfragen der Erzdiözese Rat.

Für Aussteiger:innen und Angehörige gibt es außerdem seit einigen Monaten auch eine Selbsthilfegruppe in Salzburg. Unter dem Motto „Guru Ade!“ treffen sich die Teilnehmer:innen, um sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken. So wollen sie gemeinsam wieder zu einem Leben in Unabhängigkeit finden – ganz ohne spirituellen Führer.

(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 28.09.2023 um 07:41 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/sekten-in-salzburg-wann-wird-glaube-gefaehrlich-126140320

Kommentare

HansWeiher

Jehovas Zeugen sind eine Staatlich anerkannte Glaubensgemeinschaft und fallen somit nicht unter Sekte! Bitte korrekt berichten! Bin zwar kein Jehovas Zeuge aber trotzdem stempelt man niemanden einfach ohne genaues Wissen einfach ab. Amen

Uberg1986

Am aller schlimmsten sind wohl die Zeugen Coronas die den Lügen Ihrer Gurus (Staat, WHO, WEF und Farmaindustrie) auf den Leim gehen und sich noch ein 4. und 5. mal Impfen lassen obwohl nichts bringt außer Nebenwirkungen und die alleine am Fahrrad oder im Auto mit der Maske sitzen, die sie schon ein Monat lange auf haben.

Onusser

Ich denke, dass die Sekten auch weiterhin Zulauf behalten.

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