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Sexualpädagogin im Sonntagstalk: "In Sachen Sex ist Wissen Macht"

Wir haben im SALZBURG24-Sonntagstalk mit der Sexualpädagogin Stephanie Wenger gesprochen. 
Veröffentlicht: 16. Februar 2025 12:06 Uhr
Selbstbefriedigung, die Klitoris oder weibliche Lust: Rund um das Thema Sexualität ranken sich seit jeher zahlreiche Mythen – und sie halten sich auch hartnäckig. Wir haben im Sonntagstalk mit der Sexualpädagogin Stephanie Wenger einige davon aufgeklärt und darüber gesprochen, warum Sex noch immer ein Tabuthema ist.

Er ist allgegenwärtig, aber tatsächlich darüber gesprochen wird nach wie vor zu wenig: Die Rede ist von Sex. Kein Wunder also, dass sich nach wie vor zahlreiche Mythen und Fehlinformationen rund um die schönste Nebensache der Welt ranken.

Im SALZBURG24-Sonntagstalk haben wir mit der Salzburger Sexualpädagogin Stephanie Wenger darüber gesprochen, warum es wichtig ist, Sexualität zu enttabuisieren und warum Wissen in Bezug auf Sex tatsächlich Macht ist.

Sonntagstalk mit Stephanie Wenger: Auszug zum Nachlesen

SALZBURG24: Zum Einstieg, Stephanie, reden wir gesellschaftlich eigentlich zu viel oder zu wenig über Sex?

Stephanie Wenger: Es kommt immer darauf an, in welchem Bereich wir uns befinden. Natürlich ist das ein Thema, das gesellschaftlich polarisiert. In den Medien, auf Social Media, wo auch immer man hinschaut – Sex sells. Aber in wichtigen Bereichen, wie bei Kindern und Jugendlichen oder bei sexueller Gewalt, ist es oft noch ein Tabuthema, wo viele einfach wegschauen.

Siehst du da gesellschaftlich Lücken oder etwas, was die meisten noch lernen können oder sogar sollten?

Ja, definitiv, bei ganz vielen Sachen. Weibliche Sexualität zum Beispiel ist immer noch ein Tabuthema. Oder Sexualität bei Menschen, die noch andere Diskriminierungen erleben, wie etwa Menschen mit Beeinträchtigungen. Vielen Menschen spricht man Sexualität immer noch einfach ab und da ist auch kein Wissen vorhanden.

Du hast jetzt schon einige negative Aspekte von Sexualität angesprochen. Aber was macht gesunde Sexualität eigentlich aus?

Generell in der Gesellschaft einfach darüber zu sprechen, aufzuklären, keine Themen auszulassen. Also wirklich alles zu benennen und sich damit auseinanderzusetzen. Mich damit zu beschäftigen: Was ist mein Körper? Wie schaut er aus? Wie entwickelt er sich? Was taugt mir? Was taugt mir nicht? Mit wem möchte ich in Beziehung treten? Wo sind meine Grenzen? Sich wirklich damit auseinandersetzen, Dinge kritisch hinterfragen.

Gibt es etwas, bei dem du dir als Sexualpädagogin denkst: „Warum wissen das so wenig Leute?“

Weibliche Sexualität, wie gesagt. Queere Sexualität, wie schaut das aus? Auch ganz oft eine Frage, die ich von Jugendlichen bekomme. Wie funktioniert das überhaupt? Also, dass Sex nicht nur klassisch Penis und Vagina ist. Wie kann Sexualität generell ausschauen? Wo fängt es an? Wo hört es auf? Was gehört alles dazu? Und Selbstbefriedigung, ganz klar. Und dass das nichts Schlimmes ist. Dass es gut sein kann, sich einfach selber zu erkunden, zu schauen, was fühlt sich fein an und was nicht, weil erst dann kann ich es kommunizieren und meinem Gegenüber sagen, was mir taugt und was nicht.

Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's jede Woche. Am kommenden Sonntag spricht unser Sportredakteur Aleksander Andonov mit dem Extrem-Radfahrer Dominic Meierhofer über seine Teilnahme beim berüchtigten Race-Across-America und darüber, wie es war, sich dabei von einem Kamera-Team begleiten zu lassen.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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