Schlusslicht in Österreich

So will Salzburg Impf-Rückstand aufholen

Vize-Gesundheitsminister Pierpaolo Sileri meinte, die Regierung werde garantieren, dass der Impfstoff, der in Italien in Umlauf kommen wird, sicher sein werde. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 05. Mai 2021 13:36 Uhr
Rund 135.000 Salzburger erhielten zumindest den „Erst-Stich“ der Covid-19-Impfung. Damit rangiert Salzburg in der Durchimpfungsrate im Österreich-Vergleich an letzter Stelle. Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) hat im SALZBURG24-Interview verraten, warum das so ist und wie er aufholen will.
Oliver Klamminger

Österreichs Gesundheitsministerium hat einen genauen Impfplan aufgestellt. Nur ist dieser offensichtlich nicht so leicht umsetzbar. Das ließ auch Salzburgs Landesrettungskommandant Anton Holzer in der gestrigen Corona-Expertenrunde des Landes (siehe Video) durchklingen. „Wir haben ein sehr leistungsfähiges (Impf-) System. Und wenn genug Impfstoff da ist, dann sind wir auch schnell.“

Impf-Fahrplan der Regierung Gesundheitsministerium
So sieht der Impfplan der Bundesregierung aus.

Salzburg hinkt (noch) hinterher

186.314 Impf-Dosen (Stand 5. Mai) wurden bislang im Bundesland Salzburg verabreicht. Davon erhielten zumindest rund 135.000 Salzburgerinnen oder Salzburger den ersten „Stich“, etwa 51.000 sind bereits vollimmunisiert.

Impf-Fortschritt der Bundesländer (Stand 4.5.)

  1. Tirol 14,73 % der Gesamtbevölkerung (30,54 % 1. Teilimpfung)
  2. Vorarlberg 8,66 % der Gesamtbevölkerung (30,51 % 1. Teilimpfung)
  3. Burgenland 9,05 % der Gesamtbevölkerung (30,23 % 1. Teilimpfung)
  4. Kärnten 8,59 % der Gesamtbevölkerung (29,35 % 1. Teilimpfung)
  5. Niederösterreich 11,42 % der Gesamtbevölkerung (26,26 % 1. Teilimpfung)
  6. Oberösterreich 8,71 % der Gesamtbevölkerung (25,73 % 1. Teilimpfung)
  7. Wien 8,70 % der Gesamtbevölkerung (24,72 % 1. Teilimpfung)
  8. Steiermark 7,85 % der Gesamtbevölkerung (24,64 % 1. Teilimpfung)
  9. Salzburg 9,01 % der Gesamtbevölkerung (23,35 % 1. Teilimpfung)

„Wir sind gesegnet“

Diese Woche sollen noch 29.000 Impfungen dazukommen. In Anbetracht, dass in genau zwei Wochen Gastronomie, Kultur und Sportangebote öffnen dürfen, sind das noch keine großen Sprünge. Landesgesundheitsreferent Christian Stöckl ist sehr wohl bewusst, dass die Salzburger deswegen langsam ungeduldig werden. „Aber es ist sehr erfreulich, dass wir erst am Montag zusätzlich 10.000 Dosen von AstraZeneca dazubekommen haben. Damit sind wir gesegnet“, so Stöckl im SALZBURG24-Interview.

 

Sichere Lieferungen

Wie schnell der Impf-Fortschritt vorangeht, hängt natürlich in erster Linie von der Liefermenge ab. An dieser Front soll nun Bewegung reinkommen. „Ab nächster Woche kommen verlässlich 25.000 Dosen wöchentlich“, verkündet Stöckl. Diese sollen hauptsächlich von Biontech stammen. Nur ein kleiner Teil davon entfällt auf den Hersteller Moderna. Von Johnson & Johnson hätte Salzburg bislang erst 1.800 Impfdosen erhalten. „Langsam kommen wir so auch in die Breite, ab Juni dann auch in die Masse“, hofft der Gesundheitsreferent.

 

Impfdosen aufgespart

Ein zweiter sehr wichtiger Faktor ist die Art des Impfstoffes. Während bei Biontech die Impfungen nur sechs Wochen auseinander liegen sollen, sind es bei AstraZeneca drei Monate. Somit könnten mit dem Vakzin von AstraZeneca deutlich mehr „Erst-Stiche“ gesetzt und eine raschere Grundimmunisierung erreicht werden. Bei Johnson & Johnson genügt sogar nur eine Impfung. „Deshalb hinken wir hinterher. Weil wir in den ersten zwei Monaten vorsichtig waren und Dosen für sichere zweite Stiche zur Seite gelegt haben“, erklärt Stöckl den Rückstand im Bundesländer-Vergleich.

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So soll Bewegung reinkommen

Ein kleiner Meilenstein soll nächste Woche in der Altersgruppe Ü65 erreicht werden. „Mit allen, die auch wollen, werden wir nächste Woche fertig“, freut sich der 63-Jährige. „Parallel dazu impfen wir bereits die Gruppe der unter 65-Jährigen.“ Geschehen soll das weiterhin hauptsächlich dezentral, also über die Hausärzte. „Dafür haben wir in Kauf genommen, dass die Verteilung länger dauert. Die Impfungen sollten zu den Leuten kommen“, schildert Stöckl.

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„Grüner Pass“ als Zuckerl

Noch diese Woche sollen auch Impfdosen an Betriebe verteilt werden, die bereits die nötige Infrastruktur eingerichtet haben. Zusätzlich sollen der "Grüne Pass" und die Erleichterungen für Geimpfte als Anreiz dienen, sich impfen zu lassen. „Ich gehe davon aus, dass sich die Anmeldungen dadurch erhöhen werden.“ Dennoch werden Bund und Land wohl über weitere Impf-Kampagnen nicht hinwegkommen. „In Summe haben sich 50 Prozent der Salzburger Bevölkerung bereits für eine Corona-Impfung angemeldet“, weiß Stöckl. Mit Werbung und Aufklärung durch Hausärzte und Experten will man im Sommer die Zweidrittel-Marke knacken.

Dafür müssen die Lieferungen auch wie angekündigt kommen und die Salzburgerinnen und Salzburger sich impfen lassen.

(Quelle: salzburg24)

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