Stadt

Berühmte Medaille in Salzburg verschwunden

Veröffentlicht: 31. Juli 2018 11:09 Uhr
In Salzburg ist eine wertvolle Auszeichnung des im Vorjahr im Alter von 99 Jahren verstorbenen Bergsteigers, Kameramanns und Regisseurs Norman Dyhrenfurth spurlos verschwunden. Der zuletzt in Salzburg lebende Amerikaner war 1963 der Leiter der ersten erfolgreichen US-Expedition auf den Mount Everest und bekam dafür im gleichen Jahr von US-Präsident J. F. Kennedy die Hubbard-Medaille überreicht.
Jacqueline Winkler

Wie der "Kurier" und die "Salzburger Nachrichten" am Dienstag berichteten, ist die äußerst selten vergebene Goldmedaille gemeinsam mit anderen wertvollen Stücken aus dem Archiv von Dyhrenfurth nicht mehr auffindbar.

Wertsachen  nach Umzug verschwunden

Die Stücke waren im April von einer Umzugsfirma in die neue Wohnung der Lebensgefährtin von Dyhrenfurht gebracht worden, seit dem fehlt von ihnen jede Spur. Laut "Kurier" dürfte die Frau dabei vor allem die Arbeiter des Unternehmens für das Verschwinden der Medaille verantwortlich machen.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg am Dienstag der APA bestätigte, werden von der Kriminalpolizei derzeit vier Verdächtige als Beschuldigte geführt. Sie sind alle Mitarbeiter der Siedelungsfirma, bestreiten aber jegliche Verbindung zu der Tat.

Polizei bittet Öffentlichkeit um Hilfe

Da die Polizei bisher weder die Medaille, noch eines der anderen Sammelstücke wiedergefunden hat, wurde die Öffentlichkeit nun um Mithilfe bei der Suche gebeten. Neben der Ehrenmedaille fehlen ein Orientteppich, ein Ehrenbecher mit Gravur, ein holzumrandeter Spiegel, mehrere Skulpturen und weitere Antiquitäten. Die Polizei beziffert den Wert der Gegenstände mit rund 17.000 Euro. Alleine die Goldmedaille mit einem Durchmesser von 8,5 Zentimetern soll dabei 10.000 Euro wert sein. Hinzu komme der Symbolwert der Auszeichnung: J. F. Kennedy wurde nur vier Monate nach der Überreichung in Dallas erschossen.

"Hubbard-Medaille" von US-Präsidenten vergeben

Die "Hubbard-Medaille" der National Geographic Society wird meist vom amtierenden US-Präsidenten vergeben und wurde seit dem Jahr 1906 bisher 30 Mal verliehen - insgesamt kamen dabei rund 50 Personen in den Genuss der Auszeichnung. Bekannte Träger waren bzw. sind etwa die Polarforscher Robert Peary und Roald Amundson, die Primatenforscherin Jane Goodall und Charles Lindbergh, der als erster den Atlantik überflog, und die ersten Astronauten auf dem Mond.

Dyhrenfurth verbrachte Lebensabend in Salzburg

Dyhrenfurth war der Sohn der bekannten Himalaya-Forscher Günter Oskar Dyhrenfurth und Hettie Dyhrenfurth. Er wurde in Breslau geboren, emigrierte aber mit seiner Familie 1933 zunächst nach Österreich und später in die Schweiz. 1937 ging er in die USA, wo er den Militärdienst ableistete und später die US-Staatsbürgerschaft annahm. Er war nicht nur als Bergsteiger und Expeditionsleiter bekannt, sondern auch als Kameramann und Regisseur. Er drehte neben Dokumentarfilmen auch mit Sean Connery ("Am Rande des Abgrunds") oder mit Clint Eastwood ("Im Auftrag des Drachen").

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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