Höhepunkt im Faschingstreiben

"Das Wüdara ist ein Dampfkessel, der explodiert"

Marc Holzmann organisiert mit dem Wüdara Gschnas und dem Salzburger Advent zwei sehr gegensätzliche Veranstaltungen in der Stadt Salzburg.
Veröffentlicht: 19. Jänner 2020 12:01 Uhr
Mit dem Wüdara Gschnas und dem Salzburger Advent veranstaltet Marc Holzmann zwei sehr gegensätzliche Events in der Stadt Salzburg. Im Sonntags-Talk erzählt er uns, wieso die beliebte Faschingsveranstaltung einem "explodierenden Dampfkessel" gleicht, was die Herausforderung beim Salzburger Advent sind und erklärt, warum Fasching immer auch ein bisserl anrüchig ist.

Marc Holzmann übernahm die Agenden für beide Veranstaltungen vor einigen Jahren von seinem Vater und Mastermind Erich, der die Events im Jahr 1991 ins Leben rief. Gerade beim Salzburger Advent ist er dabei nicht nur als Veranstalter tätig, er schreibt auch selbst Theaterstücke und hat das Event-Geschäft von der Pike auf gelernt.

SALZBURG24: Herr Holzmann, der Advent ist vorbei, nun laufen wohl die Vorbereitungen für das diesjährige Wüdara Gschnas?

MARC HOLZMANN: Naja, wir sind eigentlich permanent im Advent. Heuer steht das 30-jährige Jubiläum an, die Vorbereitungen gehen also direkt über in den Salzburger Advent 2020.

Was ist geplant für 30 Jahre Salzburger Advent?

Wir bringen ein Jubiläumsprogramm mit den schönsten Musikstücken und Geschichten, die vorgelesen werden. Es gibt aber natürlich auch wieder ein neues Theaterstück, das ich schreibe. Gerade was das betrifft, habe ich aber erstmal den Kopf abgeschaltet, das brauche ich nun mal.

Der Salzburger Advent und das Wüdara Gschnas sind sehr gegensätzliche Veranstaltungen. Was macht den Reiz aus?

Es ist eben genau dieser Gegensatz. Das eine ist besinnlich, das andere lustig. Die Gemeinsamkeit der beiden Veranstaltungen ist aber, dass wir unseren Gästen ein schönes Erlebnis bieten wollen. Den Salzburger Advent macht das Besinnliche aus, das Wüdara Gschnas das Wilde, Lustige und Ausgelassene. Im Vordergrund stehen aber immer die Gäste.

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Etwas ausziehen ist ein gutes Stichwort: Warum ist Fasching immer auch ein bisschen anrüchig?

Das passt zu dem was ich vorher gesagt habe: Die Leute verkleiden sich, werden also nicht mehr erkannt und lassen die Hemmungen, die sie im Kopf haben, fallen. Dann kommt natürlich der Alkohol dazu und es geht rund. Beim Wüdara Gschnas haben wir schon einiges erlebt, was das betrifft. Deswegen hat es auch den Ruf, ein sehr wildes Fest zu sein. Nun ist es nicht mehr ganz so wild, aber immer noch sexy. Aber ja, das gehört zum Fasching einfach dazu. Ist ja auch nicht verkehrt, solange alles im Rahmen ist.

Gibt es eine Wüdara-Auflage, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Es gibt einige, ganz besonders war aber es das 20-Jahr-Jubiläum in der Panzerhalle (2010, Anm.). Da war das ganze Areal noch etwas verfallen. Es gab aber eine riesige Halle, die uns vor einige Herausforderungen stellte. Am Abend des Wüdara Gschnas haben wir die Halle bis 23 Uhr versperrt gehabt. Die Gäste hielten sich davor im Disco-Bereich auf, viele glaubten wohl, dass das alles ist. Drinnen aber gab es Kristallluster, eine riesen Bühne, zudem haben wir mit einem Tischler die Logen hineingebaut und alles war mit Lichttapete ausgestattet – der Raum hat wirklich imposant ausgeschaut.

Als wir den Saal eröffnet haben, hat man gesehen, wie den Gästen vor lauter Staunen regelrecht die Kinnlade herunterfiel. Das ist mir in Erinnerung geblieben, weil es vom Aufwand her ein Wahnsinn war. Aber es hat sich gelohnt, allein deswegen, weil man die Salzburger einmal sprachlos erleben konnte. Wir drei – mein Vater, Herbert Eder (Mitveranstalter, Anm.) und ich – sind dagestanden, haben uns umarmt und Tränen in den Augen gehabt. Da ist uns wirklich das Herz aufgegangen. Das werde ich nicht vergessen.

Dazu muss ich aber auch sagen, dass man es nie allen recht machen kann. Das ist so die Lehre aus all den Jahren. Es gibt immer Leute, denen etwas nicht gefällt. Die sagen dir das auch, was für uns natürlich wichtig ist. Wir versuchen eben immer, uns zu verbessern.

Nächstes Jahr ist das 30-jährige Jubiläum des Wüdara Gschnas, gibt es dazu schon Überlegungen?

Nein, überhaupt nicht. Jetzt machen wir mal die heurige Auflage. Wir sagen immer, wir haben eh ein dreiviertel Jahr Zeit, das Neue zu planen. Letztendlich bekommen wir im Herbst immer Stress, aber offensichtlich brauchen wir den auch.

Haben Sie schon ein Faschings-Outfit für heuer?

Nein (lacht). Ich bin eher ein Verkleidungsmuffel. Aber da findet sich sicherlich etwas. Ich trainiere fleißig in Rif, damit ich für das Wüdara Gschnas fit bin. Ein Tennis-Outfit ist immer drinnen, nachdem ich Tennis spiele. Skifahren geht auch, allerdings ohne Skischuhe. Vielleicht aber wird es heuer so ein Ganzkörperanzug von den österreichischen Abfahrtsläufern, das kann ich mir vorstellen. Mal sehen.

Herr Holzmann, vielen Dank für das Gespräch.

Sehr gerne!

(Quelle: salzburg24)

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