Im Vorjahr hat die Innenstadtsperre, auch „Mittagsregelung“ genannt, für ordentlich Wirbel unter Salzburgs Autofahrern und in der Stadtpolitik gesorgt. Im Sommer 2012 war die Einfahrt in die Altstadt vom Müllner Hügel, Neutor und von der Staatsbrücke aus werktags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr nur mehr für Berechtigte erlaubt. Diese Variante ist Geschichte – am Freitag wurde ein neues Konzept vorgestellt.
Franz-Josef-Kai: Kreuzung wird ausgebaut
Betroffen ist dabei das „Delta“ Müllner Hügel - Neutor - Staatsbrücke, teilt Robert Schichl aus dem Büro von Baustadträtin Claudia Schmidt auf Salzburg24.at-Anfrage mit. Statt eines Kreisverkehrs zwischen dem „Haus der Natur“ und dem Rot-Kreuz-Parkplatz am Franz-Josef-Kai wird eine Kreuzung errichtet– diese Regelung soll im Herbst in Kraft treten. Die Straße wird um eineinhalb Meter vergrößert und optimiert, damit die Busse besser und schneller abbiegen können, was den Verkehr um einiges beschleunigen würde. Mittels Aufstellflächen (schraffierte Flächen, die wie kleine Verkehrsinseln dienen wie beispielsweise auf der Alpenstraße) soll die Kreuzung zudem noch fußgängerfreundlicher gemacht werden. Der Rot-Kreuz-Parkplatz verliere durch die Straßenerweiterung nur einen der 102 Stellplätze, so Schichl. Auch der Gehsteigbereich zwischen Ferdinand-Hanuschplatz und der Griesgasse soll vergrößert werden.
Linksabbieger in Müllner Straße bald passé?
Weniger Durchzugsverkehr durch die Altstadt erwartet man sich auch von der Möglichkeit, den Linksabbieger von der Gaswerkgasse Richtung Müllner Hügel wegzunehmen – diese Variante ist jedoch noch nicht fix beschlossen. Ausweichen könnten die Autofahrer dann über die Lindhofstraße genauso wie über die Lehener Brücke durch die Schwarzstraße oder durch das Neutor. Der Altstadtbereich wäre damit entschärft.
Neuer Linksabbieger in Rainerstraße
Auch im Bahnhofsbereich gibt es bald eine Neuerung: Vom Nelböck-Viadukt aus soll durch eine neue Linksabbiege-Spur der Verkehr beschleunigt werden. Mehr als 2.000 Fahrzeuge könnten dann täglich dort durchfahren.
Griesgasse in Altstadt wird Flaniermeile
Fix beschlossene Sache ist bereits das Konzept, die Griesgasse für den Durchzugsverkehr zu sperren. Keine Ampeln, keine Zebrastreifen, eine ansprechende Gestaltung und Bepflanzung, barrierefreie Bordsteinkanten, ein Tempolimit von 20 km/h für Stadtbusse, Taxis und Radfahrer und Nachrang gegenüber den Passanten – so soll die Griesgasse künftig aussehen. Der Individualverkehr soll auf den Franz Josef-Kai verlegt werden. Die Vorteile einer Begegnungszone in der Griesgasse liegen für den Salzburger Altstadtverein auf der Hand: „Mehr Sicherheit, eine höhere Fußgängerfrequenz und somit mehr Umsatz für den Handel bringen einen maximalen Gewinn an Lebens- und Stadtqualität. Weniger Schadstoffe und Lärm sorgen für eine gesteigerte Wohnqualität.“, heißt es in einer Presseaussendung des Altstadtverbands am Freitag und fordert eine rasche Umsetzung dieser Verkehrslösung. Diese Regelung soll voraussichtlich in eineinhalb Jahren in Kraft treten sobald die Umbauarbeiten des Sternbräu abgeschlossen seien, so Schichl im S24.at-Gespräch. Erst dann könne ein attraktiver Durchgang zur Getreidegasse gestaltet und eine Allee in der Griesgasse angelegt werden, heißt es.
Schlechtwettersperre bleibt bestehen
Der Durchzugsverkehr wird also künftig aus der Altstadt in andere Stadtteile umgeleitet – weniger Verkehr und infolge auch Staus wird es dadurch freilich in Summe nicht geben. Auch die Schlechtwettersperre bleibt wie in den vergangenen Jahren aufrecht. Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen werden bei Regen an den Stadteinfahrten zu Park & Ride Plätzen abgeleitet, sobald alle Altstadtgaragen voll belegt sind. Bleiben die Wettervorhersagen so wie diesen Frühling, kann man davon ausgehen, dass die Altstadtgaragen voll ausgelastet sein werden.
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(Quelle: salzburg24)