Der Hanuschplatz soll zudem fußgängerfreundlicher gestaltet und die dortige Bushaltestelle ausgebaut werden. Eine ungehinderte Zufahrt zu den Altstadt-Garagen und zum Rot-Kreuz-Parkplatz ist möglich. Das Konzept wurde vom "Lenkungskreis für eine dauerhafte Verkehrslösung in der Innenstadt" mehrheitlich abgesegnet.
Flaniermeile in der Griesgasse
Der Altstadtverband hatte zuletzt eine "Flaniermeile" in der Griesgasse forciert und sich für eine Verringerung des Durchzugsverkehrs ausgesprochen. Die dauerhafte Verkehrslösung werde noch im Detail geprüft und soll noch vor Beginn der Sommersaison umgesetzt werden, teilte das Informationszentrum der Stadt Salzburg am Mittwochabend mit. Die Bürgerliste stimmte dagegen. Sie befürchtet ein zusätzliches Stauproblem.
Schlechtwettersperre bleibt
Die "Schlechtwetterverordnung - Ableitung des Urlauberverkehrs auf Park&Ride-Plätze in der Hochsaison - bleibt als ergänzende Regelung weiter bestehen. Für das neue Konzept sprachen sich Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S), Vizebürgermeister Harald Preuner (V), LHStv. Wilfried Haslauer (V) und der Altstadtverband aus.
Der Klubobmann der Bürgerliste, Helmut Hüttinger, ist verärgert. Experten von Stadt und Land, die unter der Federführung von Landesbaudirektor Christian Nagl vier Varianten vorgestellt haben, hätten einhellig die Variante "drei" anstatt der nun favorisierten Variante "vier" empfohlen. Die Variante "drei" hätte den Durchzugsverkehr deutlich verringert, weil der von der Staatsbrücke kommende Individualverkehr nicht nach rechts in Richtung Hanuschplatz abbiegen hätte dürfen und der vom Neutor kommende Individualverkehr in der Griesgasse bereits beim AVA-Hof abbiegen und in Richtung Mülln fahren müsste. "Die Zufahrt zum Hanuschplatz wäre nur für den Öffentlichen Verkehr und Taxis möglich", sagte Hüttinger.
Salzburg24
Bei der Variante "vier" werde der private Autoverkehr vom Neutor über den Museumsplatz zum Franz-Josefs-Kai geführt und in Richtung Hanuschplatz und Staatsbrücke im Gegenverkehrsbereich weitergeleitet. Am Kai werden demnach zwei Fahrbahnen für den Autoverkehr und eine Busspur installiert. Auch eine Ampelregelung sei vorgesehen. "Der Individualverkehr wird nur auf einer Strecke von 100 Metern umgeleitet", kritisierte Hüttinger. Experten zufolge würde es noch mehr Staus geben.
Diskussionen um "Mittagsregelung"
Im Vorjahr hat die fünfwöchige, als "Innenstadtsperre" bezeichnete "Mittagsregelung" für heftige Diskussionen gesorgt. Der Altstadtverband legte im Herbst eine Studie vor, wonach die Wirtschaftstreibenden Umsatzeinbußen von knapp 3,5 Millionen Euro hinnehmen mussten. Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) zog hingegen ein positives Resümee und verwies dabei auch auf polizeiliche Angaben: Statt durchschnittlich 2.000 Autos zur Sommer-Spitzenstunde seien nur mehr 300 bis 500 durch die Altstadt-Zone gefahren.
Da man sich schließlich einig war, dass Streitereien und Schuldzuweisungen zu keiner Lösung führen, ließ man Verkehrsexperten seit Herbst mehrere Varianten ausarbeiten. Die Prämisse lautete: Den Durchzugsverkehr reduzieren, das Zufahren in die Altstadt ermöglichen. Von vorerst neun Varianten standen beim heutigen "Verkehrsgipfel" vier zur Auswahl, Verkehrssimulationen von Verkehrsexperten dienten dabei als Diskussionsgrundlage. (APA)
(Quelle: salzburg24)