Im Sinne einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung wird derzeit an der Umgestaltung einer der größten Wohnsiedlungen der Stadt Salzburg gearbeitet: Die Rede ist von der Goethesiedlung im Stadtteil Itzling. Dort leben in etwa 1.250 Wohnungen rund 2.500 Menschen. Und es sollen noch mehr werden – bis zu 300 neue leistbare Mietwohnungen sind geplant. Diese könnten auf dem dortigen Großparkplatz entstehen.
Verbesserungen für aktuelle Bewohner:innen der Goethestraße geplant
Aber es dürfte nicht nur dazu gebaut, sondern auch nachgebessert werden: Aus der Goethesiedlung soll ein Vorzeigeprojekt für den Wohnbau in der Stadt Salzburg werden. Bisherige Ideen und Konzepte arbeiten auf eine „Grätzl“-Atmosphäre hin, wie die Verantwortlichen der Stadtregierung bei einem Pressetermin am Mittwoch zeigen. In der Wohnsiedlung sollen die Anwohner:innen alles für ihr tägliches Leben finden – etwa Nahversorger, einen Kindergarten, Naherholungsflächen und ein ergänzendes Mobilitätskonzept mit einer optimierten Obus-Verbindung, Radwegen und Fahrradstellplätzen.
Dafür und für die Neubauten könnte der dazugehörige Parkplatz, der auf einer Fläche von rund drei Hektar über 800 Stellplätze umfasst, eingesetzt werden. Dieser befindet sich als Bauland im Eigentum der Stadt Salzburg. „Bauland ist in der Stadt Salzburg gerade im Norden knapp. In der Goethestraße gibt es aber sogar Bauland auf städtischem Grund. Das wollen wir nutzen“, erklärt Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste).
Alterbach wird renaturiert, Grünflächen sollen entstehen
An dem Standort Goethestraße sollen zu 100 Prozent leistbare Mietwohnungen entstehen, erklärt auch Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus). Im Zuge dessen sei es aber allen Beteiligten ein Anliegen, dass nicht nur dazu gebaut, sondern auch die Qualität des bestehenden Wohnraumes verbessert wird. „Aus den bisherigen Gesprächen wissen wir, dass den Bewohner:innen ein Begegnungsort fehlt, etwa ein Café oder ein Bäcker. Außerdem ist geplant, durch die Renaturierung des Alterbachs im Norden der Siedlung und weiteren Grünflächen Naherholungsmöglichkeiten zu schaffen.“
Neue barrierefreie Wohnungen in der Itzlinger Goethesiedlung
Essenziell für die Planung der Umgestaltung sei der demografische Charakter der Goethestraße. „Die Menschen hier sind mit der Siedlung gealtert, rund 50 Prozent der Bewohner:innen sind über 70 Jahre alt“, erklärt die Bau- und Planungsstadträtin. Bei den Neubauten werde daher auch besonders auf Barrierefreiheit geachtet. „Wir wollen den Älteren dann auch die Möglichkeit geben, in diese Wohnungen umzuziehen, damit sie weiterhin in ihrer vertrauen Umgebung bleiben können.“ Auch Angebote für betreutes Wohnen seien in den ersten Plänen vorgesehen.
Gleichzeitig soll die Siedlung auch für junge Alleinstehende und Familien attraktiver werden: „Es ist wichtig, die junge Generation zu integrieren, damit ein ausgewogenes soziales Gefüge bestehen bleibt“, so Dankl. Das werde etwa auch bei der Renaturierung des Alterbachs und den Grünflächen bedacht – je nachdem, was in den Gesprächen mit Bewohner:innen hervorsticht, könnten sowohl Ruheflächen als auch Spielplätze entstehen.
Parkhäuser sollen Großparkplatz ersetzen
Dementsprechend ist auch die Platzierung der Parkflächen angedacht: „Keinesfalls wollen wir durch die Bebauung des Parkplatzes die Autos wieder in die autofreie Siedlung lassen“, stellt Andreas Schmidbaur, Abteilungsvorstand der städtischen Raumplanung und Baubehörde, klar. Stattdessen seien Parkhäuser geplant – mit wie vielen Stellplätzen ist noch unklar, denn: „Aktuell ist der Großparkplatz nur zu rund 64 Prozent ausgelastet. Es muss also genau berechnet werden, wie viele Plätze es braucht“, erklärt Dankl.
Um die Bewohner:innen über die bisherigen Konzepte zu informieren und mit ihnen in einen Austausch zu treten, findet Mittwochabend eine Info- und Diskussionsveranstaltung statt. „Natürlich ruft das bei vielen Sorgen und Bedenken wach. Was passiert mit den Parkplätzen? Wird es enger, lauter, teurer? Wie verändert sich das Wohnumfeld? Deshalb soll diese Entwicklung mit den Menschen gemeinsam passieren“, so Schiester. Im nächsten Schritt dürfte dann das Verfahren zur Vergabe der Baurechte eingeleitet werden. Welcher Bauträger das Projekt umsetzt, wird in einem mehrstufigen Wettbewerb entschieden. „Unser Ziel, eine lebenswerte Umgebung zu schaffen, die den Anforderungen der aktuellen und künftigen Bewohner:innen gerecht wird, steht dabei an oberster Stelle“, fasst die Stadträtin zusammen.
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(Quelle: salzburg24)