Nach Felssturz auf Stadtarchiv

Kapuzinerberg wird für drei Mio. Euro gesichert

Veröffentlicht: 21. Jänner 2022 13:43 Uhr
Drei Millionen Euro werden für Schutzmaßnahmen am Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg investiert. In einem ersten Schritt sollen bis 2026 die Sicherheitsnetze gegen Steinschlag und Muren erneuert werden.

Felswände und Steilhänge des Kapuzinerberges ragen in den Siedlungsraum der Stadt Salzburg. Seit jeher ist dieser Bereich durch Steinschläge oder herabstürzende Bäume gefährdet. Noch gut in Erinnerung ist der Felssturz auf das Stadtarchiv im Jänner 2021 (wir haben berichtet).

60 Tonnen Geröll donnern in Stadtarchiv

Ein Felssturz hat am Samstag um kurz nach 6 Uhr morgens den Lesesaals des Haus der Stadtgeschichte in Salzburg-Schallmoos zerstört. Verletzte gab es keine.

Bestehende Schutzmaßnahmen gegen Steinschlag und Hangmuren wurden über die Jahre durch ebensolche stark in Mitleidenschaft gezogen bzw. teilweise zerstört. Nun werden die Schutzeinrichtungen im Bereich des Nordhangs erneuert. Das teilt die Stadt Salzburg am Freitag in einer Presseaussendung mit.

Kapuzinerberg Stadt Salzburg

Zeitplan für die Arbeiten am Kapuzinerberg

2022 bis 2026: Errichtung und Erweiterung der Steinschlag- und Murenschutznetze

2022 bis 2041: Forstlich biologische Maßnahmen zur Stabilisierung des Schutzwaldes

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf drei Millionen Euro. Knapp ein Drittel –900.000 Euro – werden von der Stadtgemeinde Salzburg beigesteuert. Die restlichen Kosten werden durch Bund und Land finanziert.

Grüne Inseln in der Stadt Salzburg

„Mönchs- und Kapuzinerberg sind wunderbare grüne Inseln mitten in unserer Stadt, die durch ihre biologische Artenvielfalt und historischen Geschichten bezaubern. Und gleichzeitig können sie mit Steinschlag und Hangmuren auch ihre bedrohliche Seite zeigen, wie bei der Zerstörung des Stadtarchivs vor einem Jahr. Ergänzend zur laufenden Arbeit der Salzburger Bergputzer, steht nun ein großes Schutzprojekt am Kapuzinerberg an“, informiert Stadträtin Martina Berthold (Bürgerliste).

Noch im Dezember beschloss der Bauausschuss ein umfassendes Projekt zum Schutz des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes. Auch gefährdete Infrastruktureinrichtungen und Verkehrsanlagen am Nordabhang des Kapuzinerberges werden durch neue Schutzmaßnahmen speziell gesichert.

Besondere Rücksichtnahme auf Naturraum

Der Kapuzinerberg ist in einzelne Gefahrenzonen eingeteilt. Aufbauend darauf wurden die Schutzmaßnahmen sehr detailliert geplant. Dabei wurden vergangene Steinschläge und Hangmurenabgänge analysiert und ein zukünftiges Gefährdungspotenzial bestimmt.

„Durch die Kombination von technischen und forstlich biologischen Maßnahmen wird die Sicherheit vor Steinschlägen und Naturgefahren am Fuße des Kapuzinerberges wesentlich verbessert“, sagt Anton Pichler von der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Stärkung des Schutzwaldes bis 2041

Im Einzelnen sollen die „Steinschlag- und Murenschutznetze erneuert und erweitert werden. Gleichzeitig wird bis 2041 der bestehende Schutzwald Schritt für Schritt gestärkt. „Ich danke besonders der Wildbach- und Lawinenverbauung, die dieses wichtige Projekt ermöglicht hat und nun gemeinsam mit dem städtischen Kanal- und Gewässeramt umsetzt“, freut sich Berthold.

Der gesamte Kapuzinerberg ist Landschaftsschutzgebiet. Als unter Naturschutz stehende Biotope wurden an der Südwestseite des Kapuzinerberges ein Tümpel und ein kleiner Bach sowie zwei Amphibienwanderstrecken ausgewiesen. Auch darauf wurde bei der Erstellung des Konzepts speziell Rücksicht genommen.

(Quelle: salzburg24)

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