Neue ÖH-Vorsitzende

Keya Baier: "Salzburg fehlt ein Studi-Viertel"

Veröffentlicht: 19. September 2019 09:00 Uhr
Zwar startet das neue Semester für die rund 18.000 Studierenden an der Universität Salzburg offiziell erst am 1. Oktober, doch schon Anfang September haben sie sich für ihre Kurse eingeschrieben. Auch für die neue Hochschülerschafts-Vorsitzende Keya Baier hat die Uni-Arbeit längst begonnen. Wir haben uns mit der 19-Jährigen zum Gespräch getroffen.

Es ist für die Politikwissenschaftsstudentin erst das zweite Jahr an der Uni Salzburg. Dass sie sich in der Studierendenvertretung engagieren will, sei ihr aber bereits von Beginn an klar gewesen, sagt die 19-Jährige. Schon in ihrer Schulzeit war die gebürtige Deutsche in der Schülervertretung und bei der Grünen Jugend aktiv – der Weg zur GRAS (Grüne und Alternative Student_innen) in ihrer Wahlheimat Salzburg daher nicht weit.

Neues Umweltreferat in der ÖH Salzburg

Grüne Politik will die Ende Mai gewählte Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) mit ihrem Team (Hande Armagan von der VSStÖ und Raphaela Maier von der LUKS) auch an der Uni Salzburg einbringen. Einen ersten Akzent hat das Trio bereits gesetzt: Die ÖH Salzburg rief Anfang September den Klimanotstand aus und ein Referat für Umwelt und Ökologie wurde innerhalb der Studierendenvertretung neu eingerichtet.

Klimanotstand: "Kein rein symbolischer Akt"

"Die Klimakrise sowie Maßnahmen dagegen sollen in Forschung und Lehre forciert werden. Auch die Uni selber soll konzeptuell klimaneutraler gestaltet werden. Stichwort: Grüne Mensa", erklärt Baier. Man sei bereits in Gesprächen. Auch mit Bürgermeister Harry Preuner (ÖVP) und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) gibt es noch im Herbst Termine. Die Erwartungen sind hoch, denn "es war kein rein symbolischer Akt, sondern wir wollen etwas bewirken." Unter Baiers Vorsitz will die ÖH als politische Stimme der Studierenden künftig auch in der breiteren Öffentlichkeit gehört werden.

Der öffentliche Verkehr, Ausbau des Radwegenetzes und allen voran günstiger Wohnraum seien große Anliegen der Studierenden in Salzburg. Das eine bedinge das andere, wie Baier aufzeigt: "Wohnraum ist teuer, auch fehlen Plätze in Wohnheimen. Viele Leute sind gezwungen aus den Umlandgemeinden reinzupendeln. Das erhöht wiederum das Verkehrsaufkommen." Es zeige sich aber auch am nicht wirklich studentischen Leben in der Stadt Salzburg.

Immer mehr Studierende arbeiten

"Was fehlt, ist ein typisches Studierendenviertel. Im Kaiviertel sind zwar die meisten Fakultäten, trotzdem gibt es hier kaum Lokale mit Studierendenangeboten. Es gibt keine Sitzmöglichkeiten oder konsumfreie Lokale. Da ist auf jeden Fall Handlungsbedarf", so Baier. Was sich die Vorsitzende der ÖH zudem wünscht, ist eine Flexibilisierung des Kursangebots. Es sei zwar schon einiges in dieser Richtung passiert, aber "zwei Drittel der Studierenden müssen neben der Uni arbeiten, um sich beispielsweise Wohnen leisten zu können. Sie sind auf Veranstaltungen am Abend oder auch am Wochenende angewiesen."

Präsentation des neu gewählten Rektors - Universität Salzburg SALZBURG24/Wurzer
Hendrik Lehnert ist neuer Rektor der Universität Salzburg.

Hendrik Lehnert: Neuer Rektor der Uni Salzburg

Mit dem Semesterbeginn naht an der Uni Salzburg zudem das Ende einer Ära. Rektor Heinrich Schmidiger geht nach 18 Jahren im Amt auf eigenen Wunsch. Somit ist nicht nur die ÖH für die kommenden zwei Jahre neu aufgestellt, sondern auch an der Spitze der Uni tritt mit Hendrik Lehnert ein neues Gesicht in Erscheinung. Zuletzt war er Präsident der Universität zu Lübeck. Aus der Gegend im norddeutschen Schleswig-Holstein stammt übrigens auch Keya Baier. Die 19-Jährige erhofft sich von dem 65-Jährigen ein offenes Ohr und die Bereitschaft, im Sinne der Studierenden etwas zu bewegen.

(Quelle: salzburg24)

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