Seit 1. Jänner bekommen Gelbe Säcke und Tonnen in Österreich mehr „Futter“, denn neben Plastikflaschen und Tetrapacks werden darin jetzt auch sämtliche andere Leichtverpackungen gesammelt. In der Stadt Salzburg hat sich die Menge des gesammelten Verpackungsmülls so beinahe verdoppelt. Ob wirklich alles davon recycelt werden kann, ist aber offen.
Plus 85 Prozent mehr Müll in Gelben Tonnen in Salzburg-Stadt
Insgesamt wurden von Anfang Jänner bis Ende April jedenfalls 506 Tonnen Leichtverpackungen in der Stadt Salzburg richtig entsorgt – das sind 85 Prozent mehr als im selben Zeitraum im Vorjahr. „Aber das ist nicht wirklich verwunderlich“, findet Walter Galehr vom städtischen Abfallservice. Interessanter sei die Frage, ob wirklich alles davon wiederverwertet werden kann, meint er heute im Gespräch mit SALZBURG24. Denn Joghurtbecher etwa, die vor der Jahreswende noch zum Restmüll gehörten, seien schwer zu recyceln. Das werde in Zukunft interessant.
Was seit 1. Jänner in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne darf:
- Plastikflaschen, Joghurt- und andere Becher
- Tuben
- Schalen und Trays für Obst, Gemüse, Takeaway etc.
- Verpackungen von Schnittkäse oder Wurstscheiben
- Kunststoffnetze- und Säcke
- Verbundverpackungen (nicht einfach trennbare Verpackungen aus verschiedenen Materialien, z.B. Chipsdosen)
- Getränkeverbundkarton
- Leichtverpackungen aus Keramik, Holz und Textilen Faserstoffen (z.B. Obstnetze, Holzsteigen, Jutesäcke, Kosmetiktiegel)
- Biogene Packstoffe (Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen)
Grundsätzlich funktioniere das Sammeln aber gut. Zwar habe man die Taktung der Abholungen in manchen Stadtteilen verdichten müssen, das gehe sich aber alles mit den bestehenden Mitarbeitern aus. Nur beim Sortieren werde es schwer. Denn die vorhandenen Sortieranlagen seien auf die neuen Mengen an Verpackungsmüll nicht ausgelegt, neue seien erst im Aufbau.
Aufholbedarf bei richtiger Mülltrennung
Beim Trennverhalten der Stadt-Salzburger:innen gebe es aber noch Luft nach oben, heißt es heute in einer Aussendung des Altstoff Recycling Austria (ARA). Rund 50 Prozent der recycelbaren Stoffe würden auch weiterhin im Restmüll entsorgt werden und damit einfach verloren gehen. Um zum Mülltrennen zu motivieren und die Menschen zu informieren, gibt es deshalb seit Anfang des Jahres einen „digitalen Abfallberater“ von ARA: Den Digi-Cycle. Dort kann man nicht nur sehen, wo sich die unterschiedlichen Tonnen in der Umgebung befinden und was hinein gehört, sondern auch Punkte sammeln für das richtige Entsorgen und diese in Gutscheine umtauschen. Denn: „Für das Erreichen einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist es wichtig, dass jede:r von uns Verantwortung übernimmt“, findet ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke.
(Quelle: salzburg24)