Den aktuellen Stand der Projektierung präsentierte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) gemeinsam mit Vizebürgermeister Harry Preuner (ÖVP) und Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) am Montag in einer Pressekonferenz. Das Großprojekt soll noch vor der Sommerpause in Bauausschuss, Stadtsenat und Gemeinderat beschlossen werden. Läuft alles nach Plan wird das alte Hallenbad Ende November 2016 stillgelegt. Der Abriss des Gebäudes am Kurgarten ist für Jänner vorgesehen, der eigentliche Baustart soll im ersten Halbjahr 2017 passieren.
Gemeinsame Parkgarage mit Hotel Sheraton
Im Arbeitsübereinkommen der Gemeinderatsfraktionen für die laufende Funktionsperiode ist bekanntlich der Neubau des Paracelsusbads samt Kurhaus und Sauna/Spa-Bereich am Standort Auerspergstraße festgelegt. Im März 2015 wurde ein Grundsatzamtsbericht beschlossen, wonach das Projekt der Architekten Berger + Parkkinen realisiert werden sollte. Diese Planung sieht die Unterbringung des Kurhauses in einem dreigeschossigen Sockelbereich vor. Darüber schließt eine Badeebene zwölf Meter über Grund an, die über ein durchgehendes raumhohes Glasband Ausblick auf Kurgarten und das Stadtpanorama bietet. Über der offenen Badeebene schließt sich unter einer wellenförmigen Dachkonstruktion auf zwei Ebenen der Gastronomie und Saunabereich mit großzügigen Terrassen und einem Außenpool an.
Dieser Sauna- und Spa-Bereich wurde im Zuge der jetzt abgeschlossenen Projekts-Feinentwicklung gegenüber dem ursprünglichen Wettbewerbsprojekt um mehr als 600 Quadratmeter erweitert. Die gesamte oberirdische Bruttogeschoßfläche des Projekts Paracelsusbad beträgt somit nunmehr 10.973 Quadratmeter. Im Untergeschoß des Paracelsusbads wird eine Tiefgarage mit gut 70 Stellplätzen errichtet. Für sie wird eine gemeinsame Abfahrtsrampe mit der Garage des benachbarten Hotels Sheraton angestrebt. Es ist auch eine Zufahrt von der Schwarzstraße her möglich.
Paracelsusbad: Maximale Gesamtkosten von 62,97 Mio. Euro
Auf Basis des weiterentwickelten und detaillierten Projekts in Zusammenarbeit zwischen städtischer Immobilien-GmbH SIG, Generalplaner, Projektmanagement, begleitender Kontrolle und Nutzern liegt nun auch eine aktualisierte Kostenschätzung vor. Nach aktueller Kostenplanung betragen die gesamten Errichtungskosten 57,15 Mio Euro +/- zehn Prozent (sohin maximal 62,87 Mio Euro) und liegen klar unterhalb der grundsätzlich beschlossenen maximalen Obergrenze von knapp 67 Mio Euro. In diesen Errichtungskosten ist bereits der Aufwand für den größeren und wesentlich attraktiveren Sauna-/Spa-Bereich enthalten. Die Kosten sind bekanntlich durch zweckgebundene und angesparte Budget-Rücklagen der Stadt gedeckt.
210.000 Gäste pro Jahr erwartet
Im Zuge der Detailplanung der vergangenen Monate wurden auch die Betriebsfolgekosten im Detail analysiert. Ausgegangen wird von einer Zahl von 140.000 Bad-Besucher pro Jahr, 45.000 Gästen in der Sauna und 25.000 Schüler im Badbereich. Aufgrund der Kalkulationen wird von einem attraktiven Tarif für zwei Stunden Hallenbadbesuch von fünf Euro für Erwachsene (Kinder: Drei Euro, Familien: 13 Euro) ausgegangen. Ein Vierstunden-Ticket soll sieben Euro (Kinder: Fünf Euro, Familien 19 Euro) kosten. Der Sauna-Besuch kostet für vier Stunden 19 Euro, ein Tagesticket 21 und ein Abendticket 19 Euro.
Der aktuelle weitere Zeitplan für das Projekt nach den Beschlüssen in Bauausschuss, Stadtsenat und Gemeinderat: Ende November 2016 Stilllegung des alten Paracelsusbads, Anfang/Mitte Jänner 2017 Abbruch, Baustart erstes Halbjahr 2017, Eröffnung erstes Halbjahr 2019. Nach Fertigstellung des Paracelsusbades wird das Gebäude des jetzigen Kurhauses („Baufeld B“) abgebrochen und bis dahin über die weitere Nutzung der Fläche entschieden. Das Kurhaus an der Schwarzstraße bleibt bis zur Fertigstellung des Neubauprojekts in Betrieb.
Hallenbad-Idee in Salzburg mehrere Jahrzehnte alt
Die Idee für ein neues Hallenbad in der Stadt Salzburg ist bereits mehrere Jahrzehnte alt. Zunächst konnte sich die Stadtpolitik nicht auf einen Standort für ein geplantes "Spaßbad" einigen, später wurden Pläne immer wieder verworfen. Nach einem Architektenwettbewerb wurde 2012 schließlich ein Siegerprojekt gekürt, von dem sich die Stadt später aber wieder verabschiedete. Man hatte bei dem Projekt mit Schwimmbecken auf vier Ebenen Bedenken wegen der Umsetzbarkeit. Die Jury entschied sich für den aktuellen Entwurf, allerdings musste das Projektmanagement neu ausgeschrieben werden. Einsprüche sorgten für weitere Verzögerungen.
Der Neubau war außerdem Auslöser für einen handfesten Politstreit in der Stadt. Nachdem Baustadträtin Barbara Unterkofler (NEOS) die Kosten und den Standort infrage gestellt hatte, verärgerte das Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) dermaßen, dass er ihr die Agenden für das Projekt kurzerhand entzog.
(SALZBURG24/APA)
(Quelle: salzburg24)