Stadt

Rehrlplatz: Hausdurchsuchungen beim Planungsamt?

Das überarbeitete Projekt "City Life" am Rehrlplatz. Die Jurymitglieder sollen ein Honorar vom Bauträger erhalten haben.
Veröffentlicht: 29. Jänner 2013 12:30 Uhr
Aufgrund mehrerer anonymen Anzeigen soll es – wie die Kronenzeitung am Dienstag berichtet – rund um das Cassco-Projekt „City Life“ am Rehrlplatz zu einer Hausdurchsuchung im Planungsamt gekommen sein.

Auf Anfrage von Salzburg24.at wurde seitens des Magistrats beschwichtigt. „Das ist völlig überzogen“, so Johannes Greifeneder. „Das war keine Hausdurchsuchung, sondern ein Beamter der Wirtschaftspolizei hat mit dem Leiter des Planungsamtes ein Gespräch gesucht. Das Ganze hat eine viertel Stunde gedauert“, nahm der Magistrats-Sprecher im Gespräch mit S24.at Stellung.

Wurde ein zu hohes Honorar bezahlt?

Der Wirtschaftspolizei dürfte offenbar dem Vorwurf nachgegangen sein, dass Mitglieder der Jury vom Bauträger mit einem saftigen Honorar entlohnt wurden.

Cassco: "Honorar ist üblich"

Cassco, der Bauträger des Projekts, reagierte am Dienstag verwundert über den Bericht: „Es war immer Vorgabe der Stadtplanung, dass die AH Projektentwicklung GmbH für das Projekt City Life Rehrlplatz einen städtebaulichen Wettbewerb mit Jury durchführt. Die Zusammensetzung der Jury erfolgte auf Wunsch der Stadtplanung. Die Juroren sind wie bei allen Wettbewerben in der Stadt nach der Honorarordnung der Architektenkammer vom Bauwerber entschädigt worden. Das ist ein in Salzburg und ganz Österreich seit Jahren üblicher Vorgang“, heißt es von Seiten des Bauwerbers.

Protokoll der letzten Jurysitzung

Fest steht jedenfalls, dass das Planungsamt der Wirtschaftspolizei das Protokoll der Jurysitzung aushändigte – und, dass die Polizei den anonymen Anzeigen nachgeht.

Projekt Rehrlplatz sorgt seit langem für Aufregung

Das geplante Projekt am Rehrlplatz sorgt bereits seit Monaten für Furore in Salzburg. Anrainer und Bürgerinitiativen sammelten rund 20.000 Unterschriften gegen das Projekt. Trotz dieser massiven Proteste hat der Salzburger Stadtsenat bekanntlich am 22. Oktober den Bebauungsplan für das Projekt mehrheitlich beschlossen. Den endgültigen Startschuss für das Projekt wurde aber Anfang Dezember  - für viele überraschend - wieder auf Eis gelegt. „Wir brauchen Klarheit, was die Verträglichkeit oder Unverträglichkeit des Projekts Rehrlplatz für den Weltkulturerbe-Status Salzburgs bedeutet“ meinte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden damals. Schaden hatte daher beim zuständigen Ministerium für Unterricht und Kunst, das die Welterbe-Agenden in Österreich betreut, um die Einleitung eines Monitoring-Verfahrens ersucht. Schon damals hatte es geheißen, dass dieses Welterbe-Monitoring einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Die ÖVP der Stadt Salzburg reagierte am Dienstag auf den Zeitungsbericht mit Empörung und verlangte umgehende Aufklärung.

(Quelle: salzburg24)

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