„Wir waren als Kinder in den Sommerferien schon immer auf dem Bauernhof unserer Großeltern in Kärnten. Daher kommt der Bezug zu Tieren und zum eigenen Anbau“, erklärt Urban Roots-Gründer Robin Regensburger im Gespräch mit SALZBURG24. Verschlagen hat es den 35-jährigen Salzburger dann aber in eine andere Sparte. Zuletzt war er Barchef im Nachtclub Half Moon. Sein Bruder Ronny war im Sport-Business tätig, hat Analysetools für Fußballvereine entwickelt und etabliert. Ihre Leidenschaft führte die beiden dann schlussendlich zum professionellen Garteln.
Babypflanzen als Türöffner
„Micro Greens“ sind nichts anderes als Sprossen. Babypflanzen, die vollgepackt mit Energie, Vitaminen und Geschmack sind. Der Vorteil: Sie brauchen nicht viel Platz und wachsen schnell an. „Wegen des Mangels an Fläche sind wir auf 'Micro Greens' gekommen. Kartoffeln oder Tomaten wären für uns nie in Frage gekommen“, so Ronny, der in den USA einen Kurs zur Aufzucht der Sprossen besuchte. Ihre jungen Radieschen-, Erbsen-, oder Rettichsprossen waren schließlich der endgültige Türöffner in die Gastronomie.

Aller Anfang ist schwer
Trotz umfangreichen Recherchen und Kursen, wollen die Sprossen nicht immer so sprießen, wie es ihre Gärtner gerne hätten. „Wir haben ein großes Datensystem über Samen, Zeiten, Keimrate usw. angelegt. Und trotzdem kommt es noch immer zu kleinen Abweichungen. Der Lerneffekt aus Fehlern hilft uns bei der Optimierung“, erzählt Robin, während er sorgfältig Erbsen-Samen in die Erde drückt.
„Nicht aufgeben“
Daher haben die Gebrüder Regensburger auch einen wichtigen Tipp für Hobby-Gärtner: „Einfach mal anfangen, aus Fehlern lernen und nicht aufgeben.“ Sie selbst haben zu Beginn viele Setzlinge bei einem Walser Bio-Gemüsebauern gekauft und diese dann weitergezüchtet. Aber man sollte sich am Anfang nicht übernehmen. „Besser nicht zu viel gleichzeitig anbauen und mit einfachen Pflanzen wie Zucchini beginnen. Da kann man eigentlich nichts falsch machen“, rät Robin. Auch Kresse sei ein perfektes Starter-Gemüse für Hobby-Gärtner.
Der Sprung in die Professionalität
Wer den Dreh raus hat und mit einem grünen Daumen gesegnet ist, könnte auch den Sprung in die Professionalität wagen. Dafür ist aber noch mehr nötig. „Planung und Vertrieb sind oft sehr schwierig“, erinnert sich Ronny an den Start. Sie selbst haben dreieinhalb Jahre für einen passablen Profit gebraucht, daher auch nebenbei gearbeitet. Geholfen haben den Brüdern Ronnys IT-Kenntnisse, um ein vernünftiges Warenwirtschaftssystem aufzubauen und Robins gute Kontakte in die Salzburger Gastronomie. „Gerade bei den Micro Greens ist die Produktion leichter als Kunden zu finden“, weiß Robin aus Erfahrung.
„Mach, was dir schmeckt“
Dass Robin und Ronny ihre Freude am Garteln auch durch den Ein- und Umstieg in die Professionalität nicht verloren haben, merkt man ihnen sichtlich an. Hinter den Kulissen experimentieren sie jeweils sogar schon an den nächsten Ideen. Ronny arbeitet an einem Kombucha-Business, Robin züchtet verschiedene Pilzsorten. Damit bleiben sie ihrem Motto und Tipp treu: „Mach, was dir selbst schmeckt“.
(Quelle: salzburg24)