Im Auftrag der Stadt Salzburg richtete Purkhart im Juni 2016 ein Public Viewing zur Fußball-EM im Volksgarten ein. Dabei ergaben sich Probleme mit den An- und Abmeldungen von Bar-Personal, weshalb der 44-Jährige eine Geldstrafe in der Höhe von knapp 13.000 Euro aufgebrummt wurde. Da der Veranstalter dies als zu hoch ansah, entschied er sich für eine Ersatzfreiheitsstraße von 67 Tagen.
Geldstrafen wegen An- und Abmeldungen von Personal
Purkhart selbst sieht die Schuld durchaus bei sich: Probleme mit einer Personal-Leihfirma, schwierige Wetterverhältnisse und Unsicherheiten über das Weiterkommen der Nationalelf bei der EM führten zu einer unübersichtlichen Situation. Infolgedessen wurden drei Mitarbeiter zu spät angemeldet. Da die Absicht der Anmeldung aber gegeben war, handelt es sich für den Veranstalter hier nur um einen Formalfehler ohne Geschädigte. Eine 3.000-Euro-Strafe wurde dafür dennoch verhängt. Den Löwenanteil der Strafe aber machte die zu spät erfolgte Abmeldung von Kellnern aus. Die erfolgte zwar, allerdings nicht wie gesetzlich vorgeschrieben innerhalb von sieben Tagen. Laut Purkhart handelte es sich somit keinesfalls um Schwarzarbeit.
Facebook-Posting sorgt österreichweit für Aufmerksamkeit
Stein des Anstoßes war ein Facebook-Posting Purkharts, in dem er kurz vor Haftantritt im Februar seinen Unmut über die Situation kundtat. Dabei gab der Salzburger an, dass die Strafe seitens der Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) verhängt wurde. "Das war vielleicht nicht das fundierteste Posting. Es war allerdings auch nicht als Pressestatement, sondern nur als Information für meine Freunde gedacht." Dennoch wurde der Beitrag rund 1.500 Mal geteilt, für Purkhart ein Indiz dafür, "wie sehr die Angelegenheit den Leuten unter den Nägeln brennt."
Nach Facebook-Posting: Purkhart entgleitet Diskussion
Nach einer ersten Empörung machte sich allerdings schnell Ärger über Purkharts Umgang mit der Faktenlage breit. Nicht die SGKK verhängte die Strafe, sondern der Magistrat Salzburg bei einer Kontrolle mit Finanzpolizisten. Ein Fehler, der dem Veranstalter über Salzburgs Grenzen hinaus Kritik einbrachte. Von "Fake News" und "Schwarzarbeit" war hier mitunter die Rede. Aufgrund der Berichterstattung griff Purkhart am Mittwoch beim Pressegespräch auch einen Journalisten von "DerStandard" an.
Gleich nach Haftantritt stattete Sepp Schellhorn, Spitzenkandidat der Salzburger NEOS bei der Landtagswahl, Purkhart im Gefängnis einen Besuch ab. Der Ex-Gastronom fand sich plötzlich in einer zum Teil politisch motivierten Diskussion wieder.
Werner Purkhart: "Ich bereue gar nichts"
Rückblickend bereut Purkhart seinen Umgang mit der Thematik jedenfalls nicht. "Ich bereue gar nichts. Ich habe mich oft gefragt, ob die Sache den Wirbel letztendlich wert war. Wenn man sich aber ins Rampenlicht stellt, muss man auch zur Sache stehen." Nun will der Veranstalter erst einmal sein Leben wieder auf stabile Beine stellen. Ob Purkhart nach den schlechten Erfahrungen in der Selbstständigkeit wieder als Veranstalter in Erscheinung tritt, weiß er selbst noch nicht genau. Aber: "Never say never."
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(Quelle: salzburg24)