Eine durchgehende Kiesfläche mit „richtig ordentlich Bäumen“ war eigentlich für die Umgestaltung des Mozartplatzes in der Salzburger Altstadt vorgesehen. Diese Pläne wurden „nach mehrmaligen, konstruktiven und fruchtbaren Dialogen“ großteils verworfen, wie der Architekt Axel Lohrer und Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) bei einem Medientermin am Montag erklären.
Pläne für Kiesfläche am Mozartplatz nach Kritik verworfen
Derzeit sei die Oberfläche des Mozartplatzes ein „Fleckerlteppich“, der im Verlauf des kommenden Jahres ersetzt und klima- und aufenthaltsfreundlich umgebaut werden soll, so der Architekt. Ein Kiesbett sei ursprünglich als entsiegelte und wasserdurchlässige Fläche im Vordergrund gestanden. „Die Berechnungen zeigen aber, dass durch die zunehmende Trockenheit schon in einigen Jahren der Platz bewässert werden müsste. Sonst würde der Wind dem Material schaden und den Staub zur Belastung machen.“ Gerade die Staubbildung hatte bei der Vorstellung des Projektes Anfang 2023 für viel Kritik gesorgt. Zudem sei Pflaster deutlich barrierefreier und der Versickerungsgrad nur marginal schlechter.
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Anstatt der Kiesfläche mit einzelnen „Platten-Inseln“ werde nun doch auf ein klassisches Pflaster gesetzt. „In Sachen Klimaadaption hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal viel getan, es gibt auch konkretere Modelle, wie sich das Klima in der Stadt Salzburg entwickeln wird“, erklärt Lohrer. Diese neuen Aspekte hätten ein Pflaster langfristig zur sinnvolleren Option gemacht.
Drei zusätzliche Baumgruppen am Mozartplatz geplant
Das Wasser soll durch ein ausgeklügeltes Führungssystem gelenkt werden und den zusätzlich vorgesehenen Bäumen zugutekommen. „Anstatt der ursprünglichen sechs Bäume ergänzen wir die Gestaltung an der Nordseite des Platzes (Richtung Rudolfskai, Anm.) durch zwei weitere Gruppen mit je drei Stück“, so der Architekt.
Bäume in Hochbeeten sollen Salzburger Altstadt beschatten
Die archäologischen Gegebenheiten etwa einen Meter unterhalb der Erde hätten dafür eine besondere Lösung erfordert: Hochbeete. In vier bis sechs Meter großen, teilweise überirdischen Beeten sollen die Gehölze – gesäumt von floralen Elementen – gedeihen. Der Rand der Einfassung fungiere dann als Sitzgelegenheit mit natürlichem Schatten. Laut Eva Habersatter-Lindner, Vorsitzende der Sachverständigenkommission für die Altstadterhaltung, hätten die Bäume auch einen historischen Aspekt: „Schaut man sich Bilder von der Stadt aus dem 19. Jahrhundert an, sieht man viel mehr Grün als heute und vor allem unzählige große Bäume.“
Damit die Pflanzen langfristig für das Klima in der Stadt gerüstet sind, setze man auf exotische Arten, wie etwa den japanischen Schnurbaum. „Man weiß leider, dass heimische Arten in Innenstädten wegen der höheren Temperatur nicht mehr sehr lange gedeihen werden“, so Lohrer. Auch die Platzierung der Bäume sei ein intensiver Prozess gewesen. „Ein großer Nachteil der Stadt Salzburg im Sinne der Gestaltung ist, dass es so viele schöne Blicke gibt. Damit diese nicht verstellt werden, mussten wir uns ganz schön ins Zeug legen, aber es ist uns gelungen.“
Standort von Michaelsbrunnen wird reaktiviert
Als weiteres Gestaltungselement wird am Übergang zur Kaigasse ein Brunnen installiert. „Dafür wird der Standort des früheren Michaelsbrunnens reaktiviert, wodurch es auch zu keinen Schädigungen im Untergrund kommt“, so Habersatter-Lindner von der Altstadterhaltung.
Der Baustart am Mozartplatz ist für Anfang März 2026 vorgesehen, die erste Etappe soll im Juli abgeschlossen sein, ehe es von September bis November in die finale Phase geht. Über den Beschluss der Pläne stimmen in wenigen Monaten einmal der Bauausschuss der Stadt Salzburg am 4. Juli und der Stadtsenat am 10. Juli ab – dann könne das „Go“ gegeben werden, wie Dankl erläutert. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 6,9 Millionen Euro.
Darauf folge dann im Frühjahr 2027 voraussichtlich die Neugestaltung der Kaigasse, die sich derzeit noch in Planung befinde.