Die Stadt Salzburg plant den Ankauf und Umbau der beiden historischen Gebäude auf dem Areal des neu entstehenden Quartiers Rauchmühle. Ein Nutzungskonzept für ein „Offenes Kreativzentrum Rauchmühle“ wurde nun entwickelt. Kulturressortchef Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) und Kulturabteilungschefin Ingrid Tröger-Gordon stellten das geplante Nutzungskonzept bei einem Pressegespräch am Donnerstag in der "Alten Mühle" vor.
Rauchmühle: 220 Wohnungen sollen entstehen
Eigentümerin des Quartiers Rauchmühle ist die "An der Glan Investment GmbH", die am Standort rund 220 Wohnungen realisieren wird, 143 davon als geförderte Mietwohnungen. Der Stadt Salzburg wurde ein Verkaufsangebot zum Preis von knapp 3,7 Millionen Euro (netto) vorgelegt. Die Kosten für Ausbau und Adaptierung der Gebäude werden nach aktuellem Stand mit knapp zehn Millionen Euro angenommen.
Proberäume, Werkstätten und Arbeitsflächen in der Rauchmühle
Insgesamt sollen in der Alten Mühle und im Alten Silo Funktionsflächen im Ausmaß von knapp 2.700 Quadratmetern für gemischte Nutzungen entstehen:
- Proberäume für Tanz und Theater auf 700 Quadratmeter sowie Chöre – insbesondere Bachchor - auf 270 Quadratmeter
- Offene Werkstätten als Raum für Experimente und Angebote der FH Salzburg auf 884 Quadratmeter
- Kreativwirtschaft – Startups und Jungunternehmen auf rund 600 Quadratmeter ergänzt durch einen Workshop-Raum, Aufenthaltsbereich sowie Büro- und Lagerfläche
- Gastronomie zur Verpachtung an einen externen Anbieter
Proben: Tanz und Theater, Bachchor und Chöre
Dass der Bedarf an Probenräumen für Initiativen der freien Szene, speziell für Tanz, Theater und Chöre hoch und in der Stadt nicht gedeckt ist, zeigten bereits Erhebungen im Jahr 2014. Rund 20 Formationen bzw. Personen aus der Tanzszene sind immer wieder auf der Suche nach Räumlichkeiten für Proben, im Theaterbereich sind es rund 24 Gruppen, die eigene Produktionen entwickeln und dafür Probenräume benötigen.
Experimentieren in Werkstätten und Labor
Die Einrichtung von Werkstätten und Experimentierlabors gehört zu den Zielsetzungen der Wissensstadt Salzburg. Jeder soll in den offenen Werkstätten die Möglichkeit haben, auf traditioneller wie auch auf technisch moderner Ebene tätig zu werden. Die inhaltliche Ausrichtung wird aktuell diskutiert, zuletzt wurde verstärkt ein Schwerpunkt für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) ins Auge gefasst. Auch ein offenes Experimentierlabor soll in diesem Sinne eingerichtet werden.
Büroflächen für Kreativwirtschaft, Startups und Jungunternehmen
Rund acht Prozent der Salzburger Unternehmen und ca. drei Prozent aller Beschäftigten sind derzeit in der Kreativwirtschaft angesiedelt, Tendenz überdurchschnittlich wachsend. Der Großteil, nämlich 60 Prozent der Personen in diesem Sektor sind als Ein-Personen-Unternehmen tätig, der Arbeitsplatz dabei häufig im privaten Wohnbereich angesiedelt. Grundsätzlich richtet sich das Angebot an Personen, die sich im Prototyping bzw. in der vorwettbewerblichen Phase befinden und noch vor der Gründung stehen, sowie an Startups.
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(Quelle: salzburg24)