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Song Contest 2015 - Salzburg winkt ab: Passt nicht ins Kulturprofil

Veröffentlicht: 12. Mai 2014 13:55 Uhr
"Der Song Contest 2015 wird sicher nicht in Salzburg stattfinden, bitte bleiben wir auf dem Teppich." So reagierte der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) heute auf den Vorschlag eines Gastronomen, den am Samstag gewonnenen Wettbewerb im kommenden Jahr in der Mozartstadt auszutragen.

Szene-Wirt Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe-Nachod hatte dies in einer Aussendung gefordert.

Salzburg für Mario-Max idealer Platz

"Salzburg habe genügend Hotels, eine moderne Infrastruktur und ist das Herz der Musik in Europa. Der ideale Event-Ort für das Siegerland Österreich", so der Gastronom mit edlem Stammbaum. Schaden aber hält dagegen. Die Stadt habe weder eine geeignete Halle für bis zu 10.000 Menschen, noch ausreichende Logistik und Infrastruktur für ein derartiges Großereignis. "Außerdem ist der internationale Werbewert bescheiden. Die Leute interessieren sich dafür, welches Land welchem Song wie viele Punkte gibt. Man interessiert sich natürlich für den Sieger und das ganze Drumherum. Aber wo die Veranstaltung stattfindet, ist sekundär. Und sicher keine geschätzten 40 Mio. Euro an Steuergeld wert", so der Bürgermeister im APA-Gespräch.

Kulturabteilung zurückhaltend

Etwas weniger rigoros reagierte die Kulturabteilung des Landes Salzburg. Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) sagte auf Anfrage der APA: "Erst einmal freuen wir uns. Und dafür muss ein Tag Zeit sein. Man soll die Frage, ob dieses Ereignis nach Salzburg geholt werden kann, nicht am ersten Tag entscheiden. Da ist sicher vieles noch ungeklärt. Aber grundsätzlich sind wir offen, darüber nachzudenken und zu reden."

Song Contest passt nicht in Kulturprofil

Allerdings gab es kurz darauf auch von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (V) ein klares Nein: "Ich gratuliere Conchita Wurst, aber es ist nicht die Aufgabe des Landes, in die kommerzielle Unterhaltungsindustrie zu investieren. Das Land könnte finanziell absolut zu nichts zum Song Contest beitragen - wir haben in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten alle Hände voll zu tun, um unsere Hausaufgaben zu erfüllen. Außerdem passt diese Veranstaltung nicht in das weltweit einzigartige Kulturprofil des Landes, das sich an den Festspielen oder anderen qualitativ hochwertigen Kunstformen wie dem Jazzfestival Saalfelden orientiert", erklärte Haslauer im APA-Gespräch und ergänzte, dass der Austragungsort für den Song Contest ohnehin ausschließlich Sache des ORF sei.

Songcontest soll in Salzburg stattfinden

In einer von SALZBURG24 gestarteten Umfrage sprachen sich knapp 70 Prozent der User – 254 Stimmen – für die Austragung des Songcontests in Salzburg aus. Lediglich 14 Prozent oder 52 Stimmen lehnten diesen Vorschlag vollständig ab. 61 User gaben an, dass ihnen der Ort der österreichischen Austragung völlig egal sei. (SALZBURG24/APA)

umfrage Salzburg24
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Links zu diesem Artikel:

  • Wiener Stadthalle im Gespräch

(Quelle: salzburg24)

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