In mindestens 46 Taxis wurde kürzlich in der Stadt Salzburg eingebrochen. Einige Taxifahrerinnen und -fahrer schlossen sich zusammen, um die Täter:innen auf frischer Tat zu stoppen. Ein Täter-Duo wurde festgenommen. Doch wenige Tage später setzte sich die Einbruchserie fort, erneut wurden vier Taxis aufgebrochen. Wie besorgt ist die Taxi-Branche?
„Schlimm ist es für uns. Wir sind alle besorgt, wir wollen ja nur in Ruhe unseren Job ausüben“, berichtet Erwin Leitner, der Obmann der Salzburger Taxi-Branche, am Dienstag im SALZBURG24-Gespräch. Beim Fahren selbst würden sich die Lenker:innen sicher fühlen, das sei nicht das Problem – aber sobald das Fahrzeug abgestellt wird, mache man sich Gedanken.
Schäden teils selber zu zahlen
Leitner selbst war bisher „zum Glück“ von keinen Einbrüchen betroffen, aber ihm tue jeder Kollege und jede Kollegin leid, bei dem eingebrochen wurde. „Das sind teilweise enorme Schäden, die da zustande kommen. Wenn die Täter nichts gefunden haben, wurde oft mutwillig weiter zerstört, zum Beispiel das Datenterminal“, schildert der Taxifahrer.
Der Schaden könne sich dann auf bis zu 3.000 Euro belaufen. Bis alles wieder repariert sei, dauere es ein bis zwei Tage, an denen die Lenker:innen nicht fahren und somit Geld verdienen können. Ob die Versicherung die Schäden übernimmt, hänge laut Leitner jeweils von der vereinbarten Versicherung ab. „Wenn jemand nur eine Haftpflicht abgeschlossen hat, bleibt er bzw. sie auf den Kosten sitzen“, erklärt der Obmann.
Sicherheitshinweise bei Taxi-Einbrüchen
„So tragisch die Einbrüche und die finanziellen Schäden auch sind, bin ich doch froh, dass es bislang keinen Personenschaden bei den Kolleg:innen gegeben hat. Das ist mir am wichtigsten“, hält der Taxifahrer fest. Damit das so bleibt, hat er gemeinsam mit der Polizei einen Flyer mit Sicherheitshinweisen vor Taxi-Einbrüchen erstellt. Dieser werde noch an die Branche verteilt und beinhaltet folgende Regeln:
- Lassen Sie keine Wertgegenstände im Fahrzeug liegen
- Verdächtige Beobachtungen sofort der Polizei melden
- Begeben Sie sich nicht in Gefahr
- Beobachten Sie die Situation aufmerksam
- Folgen Sie den Anweisungen des Notrufbeamten und der Polizei vor Ort
Die Kooperation mit der Polizei funktioniere dem Obmann zufolge sehr gut und daher appelliert er an seine Kollegschaft: „Überzogene Selbsthilfe kann im Ernstfall schlimm ausgehen.“
Starker Zusammenhalt der Fahrer:innen
Bedeutet das, dass Leitner die gemeinsame Fahndungsaktion der Taxler:innen schlecht heißt? „In der Gegend herumfahren und beobachten, ist vollkommen okay. Wir haben 480 Fahrzeuge in der Stadt Salzburg und können somit Augen und Ohren für die Polizei sein“, meint der Obmann, warnt aber: „Die Täter dann selber zu stellen oder festzuhalten, kann gefährlich werden.“ Abschließend findet er dennoch das „einzig Positive“ der Misere: „Der Zusammenhalt unter den Taxlern ist derzeit so stark wie noch nie.“
(Quelle: salzburg24)