Der beliebte Zwergerlgarten und das historische Heckentheater in der Stadt Salzburg sind seit Dienstag wieder für Besucher:innen geöffnet. Die 17 Marmorzwerge wurden gestern von den Profis der Stadtgärten aus ihrem Winterschlaf geholt, sorgfältig gereinigt und frühlingsfit gemacht, heißt es in einer Aussendung der Stadt. Ob die Zwergin mit dem Zwiebelbund, der Kastagnettenzwerg oder der Turbanzwerg – alle stehen wieder frisch „aufgeputzt“ im Garten.
Struktur des Zwergerlgartens in Salzburg
Die Zwergerl sind in drei thematische Gruppen gegliedert: Einen großen Jahreskreis mit den Monatszwergen, eine Gruppe von Duellanten und eine weitere mit Komödiantenzwergen. Wer mehr über die Geschichte und Bedeutung der einzelnen Figuren erfahren möchte, kann ab April die Ausstellungstafeln in der Wolf-Dietrich-Halle im Schloss Mirabell besuchen.
Erste Figuren Ende des 17. Jahrhunderts gefertigt
Ende des 17. Jahrhunderts entstand unter Erzbischof Johann Ernst Graf Thun der Zwergerlgarten im Park von Schloss Mirabell. Die ersten Zwerge wurden vermutlich 1691/92 gefertigt, wahrscheinlich von einem Künstlerkollektiv unter Leitung von Ottavio Mosto und Bernhard Michael Mandl. Der Garten – im Bereich des heutigen Zauberflötenspielplatzes – war 1695 weitgehend fertig. Er ist nach heutiger Kenntnis der älteste Zwergengarten Europas.
Der Zwergerlgarten umfasste ursprünglich 28 Zwerge. In der Zeit der Aufklärung kamen die Zwerge – Marmorfiguren missgestalteter Menschen – immer mehr in Verruf. Die Anlage wurde nicht mehr ordentlich gepflegt und begann zu verwildern. Anfang des 19. Jahrhunderts entschied man sich, die Figuren zu versteigern. Die Zwerge gerieten in Vergessenheit. 1919 fasste der Salzburger Gemeinderat den Beschluss, den einzigartigen Garten wieder zu errichten und die Zwerge zurück nach Salzburg zu holen.
(Quelle: salzburg24)