Heuer waren bereits 29 Verkehrstote zu beklagen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Schnellfahren und Ablenkung. Durch den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs kann die Zahl der Verkehrsunfälle weiter verringert werden.
1.587 Tote seit 1990 in Salzburg
"Verkehrsunfälle reißen Menschen aus ihrem Leben. Väter, Mütter, Kinder, Großeltern, Freunde, Arbeitskollegen. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Ein Mensch, mit dem man gestern noch gelacht hat, ist plötzlich nicht mehr da", macht VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek auf den Schmerz der Angehörigen von Unfallopfern aufmerksam. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass Verkehrsunfälle in Salzburg seit dem Jahr 1990 bereits das Leben von 1.587 Menschen ausgelöscht haben. Das sind mehr Todesopfer als Fuschl am See Einwohner hat, verdeutlicht der VCÖ.
29 Verkehrstote in diesem Jahr
Heuer starben in Salzburg nach vorläufigen Daten 29 Menschen im Straßenverkehr, um zwölf weniger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der VCÖ weist darauf hin, dass es dem Land Salzburg und den Gemeinden durch ihre Verkehrssicherheitsmaßnahmen gelungen ist, die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle deutlich zu verringern. Im Jahr 1994 starben in Salzburg 119 Menschen durch Verkehrsunfälle, im Vorjahr 46. Das ist ein Rückgang um 61 Prozent. Auch Österreichweit ging die Zahl der Verkehrstoten zurück, nämlich von 449 auf 390. "So erfreulich der Rückgang ist, so traurig ist die Tatsache, dass 390 Menschen ihr Leben verloren haben. Das tägliche Sterben im Straßenverkehr darf nicht einfach hingenommen werden. Das Ziel kann nur lauten, kein Mensch kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Und um diesem Ziel so nahe wie möglich zu kommen, muss auch die künftige Bundesregierung zusätzliche Verkehrssicherheitsmaßnahmen umsetzen", betont VCÖ-Expertin Urbanek. Seit dem Jahr 1990 wurden in Österreich 22.713 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Das sind mehr Todesopfer als Hallein Einwohner haben, verdeutlicht der VCÖ.
Verkehrssicherheit erhöhen
Um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu erhöhen, ist der Umstieg auf sichere Verkehrsmittel wichtig. Bahn und Bus sind um ein Vielfaches sicherer als Auto oder Moped. Der VCÖ fordert, dass ein Teil der Einnahmen aus den Verkehrsstrafen für den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs verwendet werden kann. Davon würden die Pendlerinnen und Pendler sehr profitieren.
Schnellfahren als Hauptursache
Der VCÖ weist darauf hin, dass Schnellfahren die Hauptursache für die tödlichen Verkehrsunfälle ist. Heuer passierte in Österreich jeder dritte tödliche Verkehrsunfall deshalb, weil der Unfalllenker zu schnell gefahren ist. "Österreich hat im Vergleich zu den sichersten EU-Staaten deutlich höhere Tempolimits. So gilt in den verkehrssicheren Staaten Europas auf Freilandstraßen Tempo 80 und nicht wie in Österreich Tempo 100", erläutert VCÖ-Expertin Urbanek. Wie viele Menschenleben Tempo 80 auf Freilandstraßen retten kann, zeigte sich in Tirol Anfang der 90er Jahre: Dort wurde für mehr als ein Jahr auf den Freilandstraßen das Tempolimit von 100 auf 80 gesenkt. Die Zahl der Verkehrstoten ging von 111 auf 75 zurück. Der Verwaltungsgerichtshof hob Tempo 80 aufgrund eines Verwaltungsfehlers auf. Die Folge: Die Zahl der Verkehrstoten in Tirol stieg im Folgejahr auf 122 an.
Bereits jeder siebte tödliche Unfall wird durch "Ablenkung" verursacht. Dieses Verkehrssicherheitsproblem hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Heute wird durch die Smartphones hinter dem Steuer nicht nur telefoniert, sondern auch im Internet gesurft und es werden SMS geschrieben. Die dadurch verursachte Ablenkung ist enorm. "Wir vom VCÖ werden daher in den kommenden Wochen verstärkt auf die Gefahren durch Ablenkung aufmerksam machen", so VCÖ-Expertin Urbanek.
(Quelle: salzburg24)