Der Verkehr ist in Salzburg der größte Energiefresser, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich zeigt. Zuletzt benötigte allein der Verkehr 34 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Bundeslands.
VCÖ ortet Energieverschwendung im Kfz-Verkehr
Der Großteil dieser Energie fließt mit 92 Prozent in den Kfz-Verkehr. Dabei könnte dieser Energiebedarf mit bereits zur Verfügung stehenden Mitteln deutlich verringert werden, wie der VCÖ heute in einer Aussendung betont. Neben der Reduktion des Verkehrsaufwands, der Verlagerung auf die Schiene und auf bewegungsaktive Mobilität sei dabei auch der Einsatz von „effizienten Antrieben“ zentral.
Die übrigen acht Prozent teilen sich auf Flugverkehr (5 Prozent) und Schienenverkehr (3 Prozent) auf.
Verkehr als „Brennpunkt“ bei Salzburgs Energieproblemen
„Der Verkehr ist ein Brennpunkt mehrfacher Energieprobleme“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Der Anteil des Erdöls an den Treibstoffen sei extrem hoch. „Wenn wir mit der Energie besser haushalten, erreichen wir nicht nur schneller die Klimaziele, sondern sind auch bei der Energiewende erfolgreicher.“
Zuletzt benötigte das Bundesland Salzburg laut Statistik Austria eine Energiemenge von 64,5 Petajoule pro Jahr.
So verteilt sich die Energie nach Sektoren:
- Verkehr: 21,9 Petajoule
- Haushalte: 20,0 Petajoule
- Industrie: 14,2 Petajoule
- Dienstleistungssektor: 7,1 Petajoule
- Landwirtschaft: 1,3 Petajoule
Jede zehnte Autofahrt in fußläufiger Distanz
Dabei läge jede zehnte Autofahrt, die in Salzburg getätigt wird, sogar in fußläufiger Distanz. Nicht alle, aber viele kürzere Autofahrten könnten laut VCÖ auf das Fahrrad oder das immer stärker verbreitete E-Bike verlagert werden. Das nutze nicht nur dem Klima, sondern stärke auch die eigene Gesundheit, wie Mosshammer betont.
Weiters könne durch eine verkehrssparende Siedlungsentwicklung mit einer Stärkung der Ortskerne statt Zersiedelung der Energiebedarf des Verkehrs reduziert werden. Denn: „Zersiedelung führt zu deutlich längeren Distanzen“, erklärt die Expertin. Der Verkehrsaufwand für die alltäglichen Wege nehme dadurch stark zu.
E-Autos effizienter als Verbrenner
Viel Energie könne zudem durch energieeffiziente Antriebe gespart werden. Am energieeffizientesten seien Elektromotoren. Während Benzin- und Diesel-Pkw laut Umweltbundesamt im Schnitt pro 100 Personenkilometer umgerechnet 58 Kilowattstunden benötigen, seien es bei E-Pkw im Schnitt mit 18 Kilowattstunden um zwei Drittel weniger. Auch im Vergleich zu den zuletzt viel diskutierten E-Fuels sei die Bilanz von Elektroautos deutlich besser.
So könne etwa der Energiebedarf für 100.000 Elektroautos mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometer mit nur 58 Windrädern abgedeckt werden, während für dieselbe Distanz durch Pkw mit E-Fuels 550 Windräder notwendig wären.
(Quelle: salzburg24)