Zahlreiche Staus bildeten sich am Mittwoch im Frühverkehr. In der Salzburger Innenstadt kam es zu massiven Verzögerungen, auf der Tauernautobahn (A10) mussten Autofahrerinnen und Autofahrer zwischen Hüttau (Pongau) und Golling (Tennengau) Zeitverluste einplanen, auf der Westautobahn (A1) kam es zu Staus ab Thalgau (Flachgau) bis Salzburg-Mitte. Auf der B162 blieb zwischen Scheffau und Abtenau (Tennengau) ein Lkw auf der spiegelglatten Straße liegen.

Auslöser für das Verkehrs-Chaos war der einsetzende Schneefall, der für winterliche Fahrbahnverhältnisse sorgte, erklärt Aloisia Gurtner vom ÖAMTC im Gespräch mit SALZBURG24: „Dieses Phänomen tritt eigentlich immer beim ersten Schneefall nach einer längeren schneefreien Zeit auf, so wie heute. Üblicherweise passiert das zu Winterbeginn, diesmal erst im Februar.“
Die Gründe für Stau im Frühverkehr
Aus Gurtners Sicht ist ein Stau-Chaos wie heute also vorprogrammiert: „Es ist immer vorhersehbar. Sobald der erste richtige Wintereinbruch des Jahres ansteht, erleben wir dieses Phänomen.“ Ausschlaggebend für das heutige Verkehrschaos war auch der Zeitpunkt des eintretenden Schneefalles: „Wir hatten den Schneefall mitten im Frühverkehr. Wenn es eine Stunde später begonnen hätte zu schneien, hätte sich die Verkehrslage nicht so dramatisch entwickelt“, ist sich Gurtner sicher.
Salzburgs Straßen hoch ausgelastet
Vor allem in der Stadt Salzburg genügt schon ein einzelnes Ereignis, um für ein Stau-Chaos zu sorgen, weiß Roland Hittenberger vom Amt Öffentlicher Verkehr und Verkehrsplanung des Landes Salzburg: „Die Verkehrssysteme in der Stadt Salzburg sind zu den Spitzenzeiten hoch ausgelastet. Passiert in dieser Zeit dann noch irgendetwas zusätzlich wie ein Unfall – es braucht zum Beispiel nur ein Bus an einem zentralen Punkt hängenbleiben – dann steht alles. Und bis sich so ein Stau einmal auflöst, dauert das.“
Der Faktor Mensch spielt eine Rolle
Neben den äußeren Bedingungen spielt auch der Faktor Mensch eine Rolle, erklärt Renate Eschenlohr vom ARBÖ Salzburg: „Die Lenkerinnen und Lenker unterschätzen die Wettersituation oft. Sie rechnen nicht damit, dass es so schnell eisig wird.“ Zudem sind Schnee und Eis kein Dauerzustand auf den Fahrbahnen: „Das heißt, die Lenkerinnen und Lenker sind nicht in ihrer Routine“, so Eschenlohr. Die Unfallgefahr steigt dadurch – und Unfälle wiederum rufen eine Kettenreaktion hervor. „Dann geht es ganz schnell, dass sich ein Stau entwickelt.“
Eschenlohr rät daher Autofahrern jährlich ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren: „So lernt man, mit ungewohnten Situationen besser umzugehen. Alles, was wir regelmäßig wiederholen, kann uns nicht mehr so überraschen. Denn eine Schrecksekunde verleitet uns oft dazu, falsch zu reagieren.“
Tipps für Autofahrer bei winterlichen Verhältnissen
ARBÖ und ÖAMTC haben noch Tipps bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen parat. Wir haben sie für euch gesammelt:
- Wenn möglich, das Auto stehen lassen und auf Öffis umsteigen
- Weg vom Gas und Fahrweise den Bedingungen anpassen
- Ausreichend Abstand halten
- Keine Vollbremsungen hinlegen
- Vorrausschauend fahren
(Quelle: salzburg24)