Anhaltendes Verkehrschaos

Was ihr zu den verschärften Abfahrtssperren auf der A10 wissen müsst

Veröffentlicht: 12. Februar 2024 10:35 Uhr
Die Abfahrtssperren auf der A10 werden verschärft: Konkret wird der Radius für diejenigen eingeschränkt, die dem Verkehr über die umliegenden Gemeinden entkommen wollen. Was wo gilt, haben wir für euch im Überblick.

Kaum ein Wochenende vergeht, ohne dass der Verkehr auf der Tauernautobahn (A10) zum Erliegen kommt. Um die Blechkolonnen vor den Tunnelbaustellen zwischen Golling (Tennengau) und Werfen (Pongau) zu umfahren, schlagen viele Autofahrer:innen den Weg über die umliegenden Gemeinden ein. Das macht den Anrainer:innen in Kuchl, Golling und Co zunehmend zu schaffen. Abhilfe soll nun eine Verschärfung der geltenden Abfahrtssperren auf der Autobahn bringen.

Gemeinden leiden unter Verkehr auf A10

Verstopfte Gemeindestraßen und Blechlawinen in Ortsgebieten: Für die Bewohner:innen der Gemeinden entlang der A10 ist der Verkehr auf und abseits der Autobahn zu einem unzumutbaren Zustand geworden. In Golling haben die Bürger:innen etwa mit einer Straßenblockade auf die Situation reagiert.

 

Als konkrete Probleme nannte Landeshauptmann-Stellvertreter und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP), dass Einsatzkräfte nicht zu Einsatzorten und Bewohner:innen nicht aus ihren Hauseinfahrten kommen würden.

Bund gibt grünes Licht für verschärfte Abfahrtssperren

Bereits im Jänner hatte Schnöll daher in einem Brief an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) ein Eingreifen des Bundes gefordert, um die Anrainergemeinden entlang der A10 zu entlasten. Konkret pochte er auf eine Ausweitung der Abfahrtssperren und eine Mautbefreiung. Letztere wurde von Gewessler entschieden abgelehnt. Für die Verschärfung der Abfahrtssperren gab es aber inzwischen offenbar grünes Licht aus Wien. Laut Schnöll wäre man sonst schon „früher bereit gewesen, Durchfahrtssperren umzusetzen“.

 

„Die Verschärfung soll Durchreisende vor allem daran hindern, die Autobahn wegen stockenden Verkehrs über Bundes- und Landesstraßen zu umfahren. Ziel ist es, den Stau durch die Gemeinden zu verringern und Anrainer zu entlasten“, heißt es in einer Stellungnahme des Landes.

Ziel-Radien sollen Abfahrtssperren verschärfen

Konkret sollen die Abfahrtssperren für Hallein, Golling und Kuchl über festgelegte Radien neu eingegrenzt werden. Im Beispiel von Hallein bedeute das etwa, dass über die Autobahnabfahrt nur Ziele in einem Radius von 16 Kilometern angefahren werden dürfen – Kuchl soll mit acht Kilometern Radius am engsten definiert werden. Um auch Gemeinden wie Gosau und Annaberg erreichen zu können, müsse der Radius um Golling größer ausfallen. „Wie groß der Radius sein muss, wird derzeit noch erarbeitet“, erklärt Fabian Scharler aus dem Büro von Schnöll im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag.

Abfahren in definiertes Zielgebiet möglich

Der Zielverkehr des definierten Gebiets soll die Autobahnabfahrten weiterhin nutzen können, heißt es. Dafür seien engmaschige Kontrollen unerlässlich: „Im westenlichen muss jedes abfahrende Fahrzeug angehalten und nach dem Ziel der Fahrt gefragt werden. Anders ist diese Maßnahme nicht umsetzbar“, so Scharler.

Schnöll sieht in der Neuerung eine „rechtliche Möglichkeit, das Zielgebiet entsprechend einzuschränken“. Auch Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) äußert sich am Sonntag in einer ersten Stellungnahme erfreut zu der Neuerung. Essenziell sei aber, dass sie lückenlos kontrolliert werde.

Gelten solle die neue Regelung bereits am Samstag, 17. Februar. Die entsprechende Verordnung dazu werde derzeit noch erarbeitet.

(Quelle: salzburg24)

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