- Stromrechnung und -Verbrauch prüfen
- Was, wenn kein Geld mehr übrig ist?
- Extra-Förderung für Wärmepumpen und Stromheizungen
- Warum nicht den Anbieter wechseln?
- Recht auf Grundversorgung
- Warum der Strompreis so teuer ist
Die Energiekosten sind derzeit auf einem hohen Niveau und kurzfristig dürften die Preise wohl nicht sinken. Die Salzburg AG hat bekanntlich angekündigt, die monatlichen Teilzahlungsbeträge außerhalb der Jahresabrechnung mit Februar zu erhöhen. Davon betroffen seien etwa 80.000 Salzburger Haushalte. Wie hoch die Erhöhung im Schnitt ausfällt, lasse sich allerdings nicht sagen, heißt es seitens des Unternehmens. Begründet wird die Anpassung damit, dass Kund:innen nicht in hohe Nachzahlungen laufen sollen und die finanzielle Belastung damit gleichmäßig über das Jahr verteilt sei.
Verunsicherung ist spürbar
Empörte Reaktionen kamen zugleich von den Salzburger Oppositionsparteien: "Bei uns melden sich zahlreiche verzweifelte Familien, die eine plötzliche Verdopplung der Beträge nicht mehr stemmen können", sagt FPÖ-Klubobfrau Marlene Svazek. SPÖ-Chef David Egger bläst ins gleiche Horn: "Jetzt, trotz Preisverfall an den Börsen und Strompreisbremse, die Kundinnen und Kunden noch mehr zu Kasse zu bitten, ist ein Schlag in die Magengrube." Beide sind sich einig: Eine solche Preiserhöhung wäre nicht notwendig gewesen.
Bei der Arbeiterkammer stehen deshalb "die Telefone nicht still", sagte Christian Obermoser am Mittwoch zu SALZBURG24. Viele Anrufenden seien von der Erhöhung überrascht und verunsichert. "Der Preisanstieg ist jetzt spürbar und die nun erfolgte Anpassung aber ein notwendiges Übel", so der Konsumentenschützer. Das sei vor allem für Haushalte mit einer späten Abrechnung wichtig, "ansonsten kommt mit einer massiven Nachforderung das böse Erwachen." Und das Geld sei ja nicht verloren, merkt der Konsumentenschützer an: "Mit Energiesparen können Nachforderungen vermieden werden und das Geld kommt nach der Jahresrechnung retour."
Stromrechnung auf Plausibilität prüfen
Obermoser empfiehlt grundsätzlich, den eigenen Stromverbrauch und die Rechnung auf Plausibilität zu kontrollieren: "Mit einem Foto vom Zählerstand ist die Überprüfung leicht möglich und wenn ein niedrigerer Verbrauch nachgewiesen wird, kann die monatliche Abrechnung bei der Salzburg AG nach unten korrigiert werden."
Was passiert, wenn kein Geld übrig ist?
Für einkommensschwache Haushalte ist die allgemeine Teuerung ohnehin schon eine große und existenzbedrohende Situation. Denjenigen, die mit der Erhöhung der Teilzahlungsbeträge der Salzburg AG in weitere finanzielle Probleme rutschen, empfiehlt der AK-Konsumentenschützer die Sozialberatung der Caritas. Hier werde Menschen geholfen, die Stromschulden haben oder ihre Miete nicht mehr bezahlen können.
Der sogenannte Wohnschirm Energie übernimmt zudem offene Energierechnungen für diejenigen, die es sich nicht mehr leisten können.
Und erst diese Woche hat die Regierung beschlossen, die Strompreisbremse für größere Haushalte mit mehr als drei Personen zu erhöhen. Pro weiterem Kopf werde man jährlich weitere 105 Euro von der Stromrechnung abziehen.
Warum ist der Strompreis so teuer?
Vor allem SPÖ und FPÖ kritisieren die Erhöhung der Teilzahlungsbeträge, obwohl der Strompreis am Markt derzeit sinkt. Das liege am Einkaufszeitpunkt, merkt Obermoser an. Große Anbieter würden den sogenannten Future-Preis einkaufen, dessen Tarife geringere Schwankungen aufweisen. Kleine Anbieter hingegen kaufen eher am Spot-Markt ein, wo tagesaktuelle Preise teils erheblich schwanken.
Die Salzburg AG hat den Strom für das Jahr 2023 bereits für alle Kund:innen beschafft. Der Preis werde sich darum in diesem Jahr nicht mehr ändern. Die extrem teuren Einkaufszeitpunkte habe das Unternehmen so gut wie ausgelassen, allerdings hätten auch die aktuellen Preisrückgänge keinen Einfluss mehr auf weitere Preisgestaltung für das laufende Jahr. Das Niveau bei den Großhandelspreisen sei immer noch zwei bis drei Mal so hoch, wie vor der Gas-Krise.
"Der günstigste Strom ist der, den ich gar nicht verbrauche", appelliert AK-Konsumtenschützer Obermoser weiter zum Energiesparen.
(Quelle: salzburg24)