Salzburg

Wetter 2013: Jahr der Rekorde geht zu Ende

Hitzewelle und Hochwasser prägten das Wetter 2013 in Österreich.
Veröffentlicht: 27. Dezember 2013 16:11 Uhr
Jahrhunderthochwasser, Rekordhitze, milder Winter: Das Wetter im Jahr 2013 war für einige Überraschungen gut.
Lilli Zeilinger

Der Winter und der Frühling waren in ganz Österreich bestimmt durch häufigen Tiefdruckeinfluss, der Februar, März und Mai fielen dabei meist deutlich zu kalt aus und die Sonne machte sich oft rar. Ende Mai und Anfang Juni führten verheerende Regenfälle zum Jahrhunderthochwasser und keiner konnte mehr daran glauben, dass es irgendwann mal richtig Sommer werden würde. Im Juli und August legte die Sonne dann aber Überstunden ein und mit ihr kamen Hitze und Trockenheit. Der Herbst und der bisherige Winter waren dann geprägt von wechselhaftem und zu mildem Wetter. Insgesamt liegt die Jahrestemperatur 0,5 Grad über dem Klimadurchschnitt, dennoch gab es wieder etliche Rekorde zu vermelden.

Soviel Schnee wie noch nie

Nach einem milden Start dominierten im weiteren Verlauf des Jänners häufig kalte und auch feuchte Luftmassen. Teils über 30 Zentimeter Schnee lagen Mitte des Monats im östlichen Flachland. Im Februar verlagerte die weiße Pracht ihren Schwerpunkt ans andere Ende des Landes. „Der Februar brachte den ersten Rekord des Jahres: 70 Zentimeter Schnee in Bregenz", erzählt UBIMET-Meteorologe Thomas Rinderer. „Nie zuvor lag in der Bodenseestadt soviel Schnee wie am neunten dieses Monats", so der Experte weiter.

Rasanter Wechsel von Winter auf Sommer

Nach einem zu kalten Februar und März sehnte man sich den Frühling herbei, doch auch die erste Aprilhälfte brachte Schnee und Kälte. Dann ging aber alles ganz schnell: „Während am 20. April in Bregenz noch eine geschlossene Schneedecke lag, wurde nur sechs Tage später in Gars am Kamp mit 29,6 Grad nur knapp der erste Hitzetag des Jahres verpasst", berichtet Rinderer. Rekordverdächtig war der Temperaturanstieg auch in Wien, wo der Tageshöchstwert am 26. März noch unter dem Gefrierpunkt und gut drei Wochen darauf am 18. April bereits über 25 Grad lag. Die frühe Wärme erwies sich aber nur als eine Stippvisite des Frühsommers.

Verheerendes Hochwasser im Juni

Der häufig, in manchen anderen Jahren auch nicht zu Unrecht, als Wonnemonat betitelte Mai fiel heuer an der Alpennordseite im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Teilweise regnete es mehr als das Doppelte der üblichen Monatsmenge und außerdem war es im Großteil des Landes zu kalt. Besonders im Westen schneite es immer wieder bis teils unter 1.000 Meter herab. Um die Monatswende Mai/Juni führte dann ein über die Alpen hinausgreifendes Mittelmeertief von Vorarlberg bis nach Niederösterreich verbreitet zu Überschwemmungen. Auch das Bundesland Salzburg wurde von dem Jahrhunderthochwasser Anfang Juni stark getroffen.

Auf die Flut folgen Hitze und Dürre

Zwar hat schon der 20. Juni mit föhnigen 38,6 Grad in Waidhofen/Ybbs einen neuen Hitzerekord für diesen Monat aufgestellt, so richtig in Gang kam der Hochsommer aber erst im Juli. Besonders die Sonne schien ihr Defizit der vergangenen Monate nun wieder wett machen zu wollen. „Von Salzburg ostwärts wurden vielerorts neue Stationsrekorde bezüglich der Sonnenscheinstunden aufgestellt, allen voran in Andau im Burgenland mit 392 Sonnenstunden", sagt Meteorologe Rinderer. Dies stellt auch einen absoluten Rekord dar: Noch nie gab es an irgendeiner österreichischen Station innerhalb eines Kalendermonats soviel Sonnenschein. Der Monat ging auch als trockenster und zweitwärmster Juli seit Beginn der Aufzeichnungen in die Wettergeschichte ein. In Rohrbach in Oberösterreich fielen gerade einmal fünf Prozent des üblichen Monatsniederschlags.

Trotz Rekordhitze wenige Gewitter

Die Hitze setzte sich bis in den August fort und gipfelte im populärsten Rekord des heurigen Jahres: Am 8. August um 15.30 Uhr zeigte das Thermometer in Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) 40,5 Grad an, womit zum ersten Mal die 40-Grad-Marke in Österreich geknackt wurde.

Heftige Gewitter kamen zwar vor, so gleich Anfang Mai und dann wieder am 29. Juni jeweils in der Steiermark. Insgesamt wurden aber nicht einmal halb so viele Entladungen wie im gewitterreichen Vorjahr von den Blitzdetektoren erfasst.

Wechselhafter Herbst, stürmische und milde Weihnachten

Der Rest des Jahres verlief wechselhaft und eher zu mild, allerdings auch wieder mit auffälligen Gegensätzen. Eine markante Kaltfront brachte im Westen am 10. und 11. Oktober Schnee bis in die Tallagen, in Innsbruck bildete sich eine 15 Zentimeter dicke Schneedecke. Andererseits kletterte die Temperatur in Puchberg am Schneeberg infolge eines Föhneinbruchs am 27. Oktober in den Morgenstunden auf 24,3 Grad.

Schließlich standen auch die Weihnachtstage im Zeichen eines schweren Föhnsturms. Dieser brachte neben Böen von bis zu 122 km/h in den Tälern (Brand, Vorarlberg) auch ungewöhnlich hohe Temperaturen: Mitten in der Christnacht wurden in Dornbirn laue 18, 7 Grad registriert, das ist gleichzeitig der höchste Wert im Dezember 2013 in ganz Österreich! Der Föhnsturm führte von Vorarlberg bis ins Salzkammergut an mehreren Orten zu Stromausfällen wegen auf Leitungen gestürzter Bäume und zu anderen Problemen. Der ohnehin spärliche Schnee schmolz rasch dahin, oft musste man bis in Mittelgebirgslagen von grünen Weihnachten sprechen. Mit einer bemerkenswerten Ausnahme allerdings: Im südlichen Osttirol und Oberkärnten wurde es am Stefanitag gleich wieder zuviel mit der weißen Pracht, ebenfalls mit der Folge umgestürzter Bäume und Stromausfälle.

Links zu diesem Artikel:

  • Große Wetterschäden 2013

(Quelle: salzburg24)

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