Anhaltende Trockenheit

Pegelstände in Salzburg "besorgniserregend niedrig"

Veröffentlicht: 23. April 2025 13:00 Uhr
Ungewöhnlich niedrig sind derzeit die Pegelstände von Bächen, Flüssen und Seen im Bundesland Salzburg. Teilweise nur halb so viel Niederschlag wie im Mittel ist seit Jahresanfang gefallen, meldet der Hydrographische Dienst des Landes. Daran dürften weder die Schneeschmelze noch die anstehenden Regenfälle der kommenden Tage etwas ändern.

Die Pegelstände der Flüsse und Seen im Bundesland Salzburg sind seit Jahresbeginn „besorgniserregend niedrig“, wie Christine Urstöger vom Hydrographischen Dienst des Landes im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch erklärt. „Diese Entwicklung zeigt sich bereits seit mehreren Jahren. Aktuell ist es besonders in der Stadt Salzburg kritisch.“

200 Millimeter weniger Regen in der Stadt Salzburg

Nur rund 200 Millimeter Niederschlag (zwei Liter pro Quadratmeter) ist seit Beginn des Jahres in der Landeshauptstadt gefallen. „Das sind etwa 150 bis 200 Millimeter weniger als im Normbereich – also etwa halb so viel“, führt die Expertin aus. Schon Anfang März hatte sich das am Pegelstand der Salzach gezeigt – dieser war zu dem Zeitpunkt schon „auffällig niedrig“, erklärte der Hydrographische Dienst. Am Wolfgangsee hatte die Trockenheit damals schon ernste Auswirkungen auf die dortige Schifffahrt: Die Wassertiefe reichte mit rund 1,2 Metern in Strobl (Flachgau) zwischenzeitlich nicht aus, um die dortige Station anzufahren.

Kaum Hochwasser-Gefahr in Salzburg 

„Seit etwa einem halben Jahr hatten wir in Salzburg eigentlich keinen ausreichenden Regen“, so Urstöger. Davor hatte ein Starkregenereignis im September im ganzen Bundesland für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt – besonders betroffen waren der Flachgau und der Tennengau. Ähnliche Folgen hätte ein solcher Starkregen zum jetzigen Zeitpunkt aber wohl nicht: „Die Flüsse und Seen führen derzeit so wenig Wasser, dass sie eine gewisse Menge Regen auf jeden Fall aufnehmen könnten. Im Gegensatz zu den trockenen Böden.“ Eben solche Bedingungen würden meist für verheerende Hochwasser sorgen – starke Niederschläge, die auf längere Trockenperioden folgen.

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Zur Normalisierung der Pegelstände bräuchte es einen Zeitraum mit langanhaltendem, aber nicht zu intensivem Regen. Viel Regen ist laut Prognose der Geosphere Austria aber auch in naher Zukunft nicht zu erwarten. Zwar sollen die nächsten Tage etwas regnerischer werden, große Mengen dürften aber nicht fallen. „Insgesamt dürften zumindest die kommenden zwei Wochen recht trocken verlaufen – danach schaut es zumindest aktuell aus“, erklärt Urstöger. Der Hydrographische Dienst stehe regelmäßig in Austausch mit den Meterolog:innen der Geosphere.

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Keine große Schneeschmelze in Salzburg zu erwarten

„Auch die Schneeschmelze, die normalerweise zu dieser Zeit einsetzt, hat vor allem im Zentralraum bislang kaum Effekt gezeigt.“ Auch im Innergebirg liege kaum mehr genug Schnee, um tatsächlich Auswirkungen zu zeigen. „In den Gebirgsgauen ist die Trockenheit zum Teil auch sehr unterschiedlich. Im Lungau bewegen wir uns bei den Pegelständen sogar fast im Normbereich.“ Andernorts sei die Lage ähnlich wie rund um die Stadt Salzburg. „Dramatisch ist die Lage zwar noch nicht, aber wir beobachten die Pegelstände laufend“, betont Urstöger abschließend.

(Quelle: salzburg24)

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