In den vergangenen Tagen fiel in Salzburg innerhalb weniger Tage so viel Regen, wie sonst in einem ganzen Monat. Mit über 200 Litern Niederschlag pro Quadratmeter blieb die Region von einer verheerenden Katastrophe – wie etwa in Niederösterreich – jedoch verschont. Das liege laut Experten zum einen daran, dass der Schneefall in den Bergen große Mengen Wasser gebunden hat und zum anderen an der laufenden Aufweitung der Flüsse im Land.
Nach dem Prinzip „Breitwasser statt Hochwasser“ werden in Salzburg immer wieder Fließgewässer verbreitert. Rund 75 Kilometer Flussläufe wurden bereits durch Aufweitungen optimiert, um den Flüssen mehr Raum zu geben. Diese Maßnahmen würden nicht nur zur besseren Bewältigung von Hochwasserereignissen beitragen, sondern auch die Gewässerökologie verbessern und neue Naherholungsgebiete schaffen, heißt es am Mittwoch in einer Aussendung des Landes.
Salzach soll auf Länge von zehn Kilometern verbreitert werden
Selbiges soll auch in der Antheringer Au im Flachgau umgesetzt werden: Auf einer Länge von zehn Kilometern soll die Salzach dort aus ihrem engen Bett befreit und ein neuer Nebenarm geschaffen werden. Das Naturschutzgebiet am Rande der Stadt Salzburg lässt indes seit Wochen politisch die Wogen hochgehen. Das Land hat den Grund im Herbst 2022 um 37,3 Millionen Euro von Grundeigentümer und Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof gekauft. Ein viel zu hoher Preis, wie der Landesrechnungshof feststellt. Nach Kritik der Opposition findet zu der Causa am 19. September ein Sonderlandtag statt.

Dies soll vor allem den Hochwasserschutz für flussabwärts liegende Gemeinden wie Oberndorf verbessern. Die Stadtgemeinde wurde zuletzt 2013 von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht.
Seit 2013 rund 120 Mio. Euro für Hochwasserschutz in Salzburg
Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) betont, dass jeder in den Hochwasserschutz investierte Euro eine Investition in die Sicherheit der Bevölkerung ist. Seit 2013 wurden in Salzburg rund 120 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert, hinzu kommen jährlich etwa 35 Millionen Euro für den Schutz vor Wildbächen und Lawinen. „Die aktuellen Hochwasserereignisse, wie etwa in Niederösterreich, zeigen uns, wie wichtig der Schutz vor solchen Naturkatastrophen ist. Es geht nicht nur um finanzielle Schäden, sondern auch um das menschliche Leid, wenn Existenzen zerstört werden“, so Schwaiger.
Neben der Aufweitung der Salzach plant das Land Salzburg weitere Maßnahmen in den Tauerntälern im Pinzgau und Pongau, um die Zubringerflüsse zur Salzach zu entschärfen. Rückhaltebecken in diesen Gebieten sollen die Hochwassergefahr verringern und rund 45.000 Menschen zwischen Krimml und Kaprun besser schützen.
(Quelle: salzburg24)