Wintereinbruch auf Bergen

Wettersturz bringt Schnee: Almabtrieb in Salzburg vorgezogen

Veröffentlicht: 12. September 2024 11:08 Uhr
Der heftige Wetterumschwung mit Schnee im Gebirge sorgt auf vielen Salzburger Almen für einen vorgezogenen Almabtrieb. Die Tiere wurden um ein bis zwei Wochen früher als geplant ins Tal gebracht. Mittlerweile wurde die erste Lawinenwarnung nach dem Sommer ausgerufen.

Der Wettersturz mit Schneefall bis möglicherweise 1.000 Meter herab hat im Bundesland Salzburg zu einem verfrühten Almabtrieb geführt. "Ein großer Teil der Tiere ist bereits herunten", sagte der Obmann des Salzburger Alm- und Bergbauernvereins Silvester Gfrerer am Donnerstag.

Viel Futter für Tiere "nach gutem Sommer"

"Wenn wir es früh genug wissen, können wir uns gut vorbereiten", sagte Gfrerer, und das sei heuer der Fall gewesen. Nur auf niedrig gelegenen Almen, wo die Tiere auch Schutz im Wald finden können, seien noch Tiere verblieben. Dass die abgetrieben Tiere nun länger gefüttert werden müssen, sollte für die Landwirtinnen und Landwirte kein Problem darstellen. "Wir hatten einen guten Sommer, es gibt sehr viel Futter." Außerdem könne sich das Wetter ja wieder bessern und dadurch das Vieh nochmals auf die Weide.

Wintereinbruch im Salzburger Bergland

Ganz allgemein sei ein Wintereinbruch für Almbauern und Almbäuerinnen nichts Ungewöhnliches: "Das haben wir fast alle Jahre, das ist eher normal. Aber lieber wäre es uns, wenn es eine Woche bis zehn Tage später gekommen wäre." Also zu den regulären, auch touristisch vermarkteten Almabtrieben, die vielerorts für das nächste oder übernächste Wochenende angekündigt waren.

Lawinenwarnung für das Bundesland

Erstmals nach dem Sommer werden auch Lawinen wieder zum Thema: Laut dem Lawinenwarndienst für Salzburg sei vor allem an steilen Grashängen, Böschungen oder Felsplatten mit Gleitschneeaktivität zu rechnen. Sobald sich der Neuschnee auf dem warmen Boden setzt, kommt es zu Gleitschneelawinen, informierte Anna Heuberger vom Lawinenwarndienst Salzburg in einem Blog-Beitrag. Die Lawinengröße hängt von der Neuschneesumme ab. Über rund 2.500 Meter Seehöhe können sich in Rinnen und Mulden vereinzelt auch störanfällige Triebschneeansammlungen bilden. Diese bleiben aber wegen der Unebenheiten im Gelände meist nur klein.

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Sobald der Schnee oberflächlich angefeuchtet wird, ist in allen Höhenlagen und Expositionen mit Lockerschneelawinen zu rechnen. Der Höhepunkt der Lockerschneeaktivität wird für den Sonntag erwartet, aber Phasen mit diffuser Strahlung können auch davor zu Lockerschneeaktivität führen.

Nasser und kühler Wetterausblick

Auch in der kommenden Woche bleibt es kühl und es ist immer wieder mit Niederschlag zu rechnen. Besonders bei Regeneintrag in den Neuschnee vom Wochenende ist mit einem Anstieg der Lawinenaktivität zu rechnen. Der Neuschneezuwachs bietet noch keine oder sehr wenig Tourenmöglichkeiten mit Ski. Auch bei Wanderungen gilt es, die erhöhte Lawinengefahr in den nächsten Tagen bei der Tourenplanung zu berücksichtigen.

Kürsingerhütte beendet Saison

Wegen des Wintereinbruchs hat sich das Team der Kürsingerhütte (2.558 Meter Seehöhe) in Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) entschieden, am kommenden Sonntag die Saison zu beenden, eine Woche früher als geplant. "Wir bitten um euer Verständnis und entschuldigen uns bei allen Gästen, die nächste Woche noch kommen wollten", heißt es auf der Facebook-Seite der Alpenvereinshütte.

(Quelle: apa)

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