Aus für 3 Salzburger Schulen

Wie eine Schulschließung abläuft

Veröffentlicht: 21. August 2019 14:12 Uhr
Drei Schulen werden im Bundesland Salzburg im Herbst ihre Pforten nicht mehr öffnen. Wer eine Schulschließung beantragen kann und ob weitere Klein- und Kleinstschulen eine Schließung befürchten müssen – SALZBURG24 hat bei der zuständigen Landesrätin Maria Hutter (ÖVP) nachgefragt.
Johannes Posani

Im kommenden Schuljahr werden die Volksschule Vorderfager in Elsbethen (Flachgau), die Tourismusschule in Bischofshofen (Pongau) und die Schulschwestern Hallein (Tennengau) keine Schulklassen mehr beherbergen. Sie sind drei von österreichweit 30 Schulen, die geschlossen werden.

Wer Salzburgs Schulen schließen kann

Je nach Schultyp gibt es verschiedene Entscheider, die eine Schließung veranlassen können. So fallen Pflichtschulen – dazu gehören Volksschulen, Neue Mittelschulen, Polytechnische Schulen, Sonderschulen und Berufsschulen – in die Zuständigkeit des Landes. Für Höhere Schulen – also Gymnasien, HAK, HASCH, HTL und HBLA – ist der Bund verantwortlich. Von den geschlossenen Schulen fällt damit nur die Volksschule Vorderfager in den Verantwortungsbereich von Landesrätin Maria Hutter, die die Ressorts Bildung und öffentliche Pflichtschulen überhat.

Politik hat das letzte Wort

Die Schließung der Volksschule erfolgte allerdings nicht auf Initiative der Landespolitik. „Im Pflichtschulbereich ist es so, dass wir Schulen nur auf Antrag der Schulerhalter, das sind die Gemeinden, schließen. Vom Land gibt es keine Verordnungen, dass eine Schule geschlossen wird“, erklärt Hutter.

Für eine Schulschließung im Pflichtschulbereich genügt zunächst ein formloser Antrag vonseiten der zuständigen Gemeinde. Dieser wird anschließend seitens der Bildungsdirektion geprüft und der Bildungslandesrätin zur Entscheidung vorgelegt: „Es gibt keine gesetzlichen Fristen, wobei für uns eine gute Vorbereitung und Begleitung des Prozesses im Mittelpunkt steht. Konkret wird eine Stilllegung oder Schließung nur nach entsprechend positiver Stellungnahme durch die pädagogischen Experten genehmigt“, betont die Politikerin, die am Ende dieses Prozesses das letzte Wort hat.

Volksschule Vorderfager stillgelegt

Die Bewertungskriterien seien bei jeder Schule individuell. Eine Rolle spiele unter anderem, der Standort der nächstgelegenen Schule, der neue Schulweg für die betroffenen Schülerinnen und Schüler und die Frage, ob das pädagogische Angebot anhand der Schülerzahl noch sinnvoll ist.

Die Volksschule Vorderfager hatte zuletzt nur noch sechs Schulkinder, die künftig in die rund fünf Kilometer entfernte Volksschule im Ortszentrum gehen werden. Genau genommen handelt es sich in diesem Fall zudem nicht um eine Schließung, sondern um eine Stilllegung für drei Jahre.

182 Volksschulen in Salzburg

Im kommenden Schuljahr wird im Bundesland Salzburg an 182 Volksschulen unterrichtet, rund ein Viertel davon sind Klein- und Kleinstschulen mit ein bis drei Klassen. Die meisten finden sich im Lungau wieder, im Schuljahr 2017/18 waren elf von 17 Volksschulen Klein- und Kleinstschulen. Um ihre Existenz müssen diese Schulen allerdings nicht jedes Jahr zittern: „In der Regel handelt es sich bei Schulschließungen um Einzelfälle, die man lange begleitet und wo es nicht überraschend ist, wenn es zur Schließung kommt“, heißt es aus dem Büro Hutter.

Zudem gibt es in jener Salzburger Gemeinde, mit Ausnahme von Göming (Flachgau), zumindest eine Volksschule. „Das ist für mich besonders wichtig, da die Schule ja auch für die Menschen in der Gemeinde ein wichtiger Treff- und Mittelpunkt ist“, betont die Bildungslandesrätin.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken