Für viele Salzburger:innen zählten das Linzergassenfest und das Kaiviertelfest seit Jahren zu den Fixterminen des Frühlings bzw. Frühsommers. Verschiedene Musik- und Tanzeinlagen, vielfältige Gastronomieangebote und Shopping-Möglichkeiten haben in den vergangenen Jahren tausende Besucher:innen in die Altstadt gelockt. Heuer soll sich das allerdings ändern. Und das stößt nicht bei allen auf Verständnis.
Keine Gassenfeste wegen Corona
Wie der Altstadtverband am Montag auf SALZBURG24-Anfrage mitteilt, sei der Hauptgrund für die Absage der beiden beliebten Events die Corona-Pandemie. Schon im September 2021 sei in den zuständigen Gremien beschlossen worden, 2022 keine großen Feste zu veranstalten. Die Pandemieentwicklung sei unklar.
Flanierfestival als Alternative in Salzburg?
Als Alternative habe sich das Vielklang-Festival entwickelt. Dieses soll als Flanierfestival die Menschen zum Bummeln und konsumieren einladen, allerdings sollen die Besucher:innen nicht dauerhaft am selben Ort verweilen. Die Musikgruppen seien mobil, es gebe keine fixen Aufbauten. Dadurch sollen große Menschenansammlungen verhindert werden, heißt es vom Altstadtverband. Zudem hätten etwa vom Linzergassenfest vor allem Gastronomiebetriebe profitiert, die Händler:innen hingegen kaum. Auch das soll sich nun ändern. Das Vielklang-Festival konzentriere sich außerdem nicht nur auf wenige Tage. Die Stadt Salzburg soll an mehreren Terminen belebt werden. Alle Termine findet ihr hier.
Bei den Einheimischen und Passanten hätten die Veränderungen jedenfalls großen Anklang gefunden, betont der Altstadtverband. Dennoch werde man sich mit allen Stakeholdern zusammensetzen. Denn es sei mit Blick in die Zukunft nichts in Stein gemeißelt, heißt es.
Hallein setzt weiter auf Stadtfest
Andere Wege schlägt man zum Beispiel in Hallein (Tennengau) ein. Hier stehen heuer über den Frühling und Sommer mehrere Veranstaltungen auf dem Programm. Dazu zählen etwa der Weinmarkt, der Braukunstmarkt, das Stadtfest oder die italienische Nacht. Wie Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) im SALZBURG24-Gespräch erklärt, sei es wichtig, der Bevölkerung sowie den Gästen etwas zu bieten und die Stadt zu beleben. Bedenken wegen Corona gebe es keine: „Ich denke, dass die Lage derzeit im Griff ist. Außerdem handelt es sich um Freiluft-Events. Man kann den Menschen nicht nur Angst machen, es gibt auch noch etwas anderes als Corona“, argumentiert Stangassinger.
Das Konzept, mehrere Plätze innerhalb der Stadt zu bespielen, gebe es in Hallein schon länger. Das sei zum Beispiel beim Moonlight-Shopping der Fall. Hier können Besucher:innen einkaufen und an verschiedenen Orten Musiker:innen lauschen. Auch beim Stadtfest werde das Publikum aufgeteilt, was auch der Kauflandschaft zugute komme, sagt Halleins Bürgermeister.
"Aus Stadt kein Museum machen"
Aus einer Stadt dürfe man kein Museum machen. „Alles abzusagen, ist für mich einfach der falsche Weg.“ Bereits jetzt würde es immer mehr Stadt-Salzburger:innen nach Hallein ziehen, und das auch, aber nicht nur für bestimmte Feste.
Große Vorfreude in Seekirchen
Auch in Seekirchen (Flachgau) wird es heuer nach zwei Jahren Corona-Pause wieder ein Stadtfest am ersten Juli-Wochenende geben. "Es handelt sich um ein Freiluftfest mit großer Bewegungsfreiheit, wo sich die Leute gut aufteilen können. Außerdem halten wir uns sowieso an die Vorgaben der Behörden, auf die wir vertrauen", erklärt Organisator Philipp Mirtl im S24-Interview. Da die Barflächen zu einem großen Teil an heimische Vereine vergeben werden und diese so ihr Jahresbudget erwirtschaften würden, sei die Veranstaltung extrem wichtig. Und die Besucher:innen seien schon richtig heiß auf das Seekirchner Stadtfest, so Mirtl.
20 Jahre Stadtzauber in St. Johann
20-jähriges Jubiläum feiert heuer der Stadtzauber in St. Johann im Pongau. Von 16. bis 18. September gibt es drei Showbühnen, Live-Konzerte, DJs und Foodtrucks. Wenn also Corona den geplanten Veranstaltungen im Bundesland Salzburg keinen Strich durch die Rechnung macht, können wir uns auf ganz verschiedene Arten von Veranstaltungen und Konzepten freuen.
(Quelle: salzburg24)