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Ägyptische Polizei will Islamisten aushungern

Veröffentlicht: 10. August 2013 12:37 Uhr
Die ägyptischen Sicherheitskräfte wollen den Dauerprotest von Islamisten in Kairo ohne Blutvergießen beenden. Das berichtete die arabische Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" am Samstag unter Berufung auf einen Verantwortlichen. Der Informant sagte, die Umsetzung des Plans könne bis zu drei Monate in Anspruch nehmen. UNO-Generalsekretär Ban zeigte sich indessen "tief besorgt" über den Konflikt.

Der ägyptischen Polizei zufolge soll in den nächsten Tagen zunächst der Zugang zu dem Protestlager rund um die Rabea-al-Adawiya-Moschee in Kairo blockiert werden. Anschließend werde die Polizei das Zeltlager der Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi mit Tränengas und Wasserwerfern angreifen. Außerdem wolle man den Protestierenden das Wasser abdrehen und dafür sorgen, dass keine Lebensmittel mehr in die Zeltstadt gelangen.

Der arabische Nachrichtensender Al Jazeera berichtete bereits Samstagfrüh, dass sich die Mursi-Anhänger offensichtlich auf eine Räumung ihrer Kundgebung in Nasr City vorbereiteten. Die Organisatoren der Proteste erklärten einer Al-Jazeera-Korrespondentin, sie hätten Schutzschilde aus Stahl auf Rädern als Sicherheitsbarrieren gebaut.

Nach dem Freitagsgebet protestierten Zehntausende Islamisten gegen die Entmachtung Mursis. Der Vorbeter im Protestlager Rabea-al-Adawija-Moschee sagte den Angaben zufolge: "Auch wenn sie uns alle töten, wir werden nicht weichen." Er rief den Gläubigen zu: "Die Orte des Protests sind wie ein Stück vom Paradies." Größere Kundgebungen von Islamisten wurden auch aus Alexandria und Bani Sueif gemeldet.

UNO-Generalsekretär Ban zeigte sich indessen "tief besorgt" über die derzeitige politische Lage. Er rief die Anhänger und Gegner des gestürzten Präsidenten Mursi auf, sich nicht gegenseitig zu provozieren. Die Führer der Konfliktparteien sollten alles tun, um einen weiteren Verlust von Menschenleben zu vermeiden. Ban vertraue darauf, dass Ägypten, wenn es nicht zu Gewalttaten kommen werde, einen Ausweg aus der Krise finden werde.

(Quelle: salzburg24)

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