Der Angriff vom Montagabend im Distrikt Sirok in der Provinz Paktika war demnach der größte seit der ersten Runde der afghanischen Präsidentschaftswahl vor fast vier Wochen. Um die Attacke zurückzuschlagen, forderten die afghanischen Streitkräfte NATO-Luftunterstützung an.
Auch fünf afghanische Soldaten wurden den Angaben zufolge bei dem Gefecht getötet. Nach Erkenntnissen des afghanischen Geheimdiensts waren an dem Angriff 300 Mitglieder des mit den Taliban verbündeten Hakkani-Netzwerks beteiligt, außerdem Selbstmordattentäter und "ausländische Kämpfer".
Ein Hakkani-Sprecher in Pakistan bestätigte der Nachrichtenagentur AFP die Zahl von 60 Toten. Auf ihrem Rückzug hätten die Kämpfer die Leichen von 40 ihrer Kameraden sowie zwölf gefangene afghanische Soldaten mitgenommen. Diese sollten gegen die anderen 20 Toten ausgetauscht werden. Amtlichen afghanischen Angaben zufolge brachten die Kämpfer nicht zwölf, sondern einen Soldaten in ihre Gewalt.
Die Hakkani-Gruppe steht seit September 2012 auf der US-Terrorliste. Washington wirft pakistanischen Geheimdiensten Verbindungen zu der Gruppe vor, die über Stützpunkte in der pakistanisch-afghanischen Grenzregion verfügt.
Die Stichwahl der Präsidentschaftswahl in Afghanistan findet am 7. Juni zwischen dem ehemaligen Außenminister Abdullah Abdullah und dem früheren Weltbank-Ökonomen Ashraf Ghani statt. Die Abstimmung auf dem Höhepunkt der traditionellen "Kampfsaison" stellt für die afghanischen Sicherheitskräfte eine besondere Herausforderung dar. Die Taliban hatten zum Boykott der Wahl aufgerufen und mit Anschlägen gedroht.
(Quelle: salzburg24)