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AK-Analyse: Mietpreise in der Stadt um 40 Prozent gestiegen

Die Arbeiterkammer hat in einer Erhebung eine starke Mitpreiserhöhung festgestellt.
Veröffentlicht: 21. Mai 2014 12:22 Uhr
Eine Erhebung der Arbeiterkammer Salzburg (AK) zeigt, dass sich die Preisspirale bei den Wohnkosten in Salzburg in astronomische Sphären gedreht hat. Eigentum in der Stadt Salzburg ist seit dem Jahr 2000 um fast 100 Prozent teurer geworden, Mieten um rund 40 Prozent.

Trotzdem will die Landesregierung den Wohnbaufonds verkaufen. „Das ist unverantwortlich", sagt AK-Präsident Siegfried Pichler. „Wohnen ist jetzt schon kaum noch leistbar, ohne starke Wohnbauförderung werden zukünftige Generationen ohne Dach über dem Kopf dastehen! Außerdem müssen Mittel und Wege gefunden werden, um der ausufernden Spekulation am Eigentumsmarkt Herr zu werden", so Pichler

Mietpreise: 13,6 € pro m²

Eine aktuelle AK-Analyse der Wohn- und Mietpreise in Stadt und Land Salzburg zeigt dramatische Ergebnisse: Salzburg ist und bleibt nicht nur ein teures Pflaster, sondern wird immer kostspieliger. Am Land betrug im Jahr 2013 der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Miete inklusive Betriebskosten 11,4 Euro, in der Stadt 13,6 Euro – österreichweit Spitzenwerte. Die Mieten sind seit dem Jahr 2000 um rund 40 Prozent in die Höhe geschnellt.

Noch krasser die Lage am Eigentumssektor: Am Land kostete 2013 der Quadratmeter durchschnittlich 2.964 Euro, ein Plus von über 40 Prozent seit dem Jahr 2000. In der Stadt 4.024 Euro – somit eine Steigerung in den letzten 13 Jahren um sage und schreibe 96,2 Prozent.

Der AK reicht es

„Es reicht", sagt AK-Präsident Siegfried Pichler, „Wohnen ist jetzt schon kaum mehr leistbar. Wenn das so weitergeht, dann haben viele Menschen bald kein Dach mehr über dem Kopf." Eine kürzlich im Auftrag der Stadt Salzburg durchgeführte Umfrage gibt Pichler Recht: Demnach fühlt sich fast jeder Zweite (44 Prozent) von den derzeitigen Wohnkosten stark oder ziemlich belastet. 84 Prozent der Wohnungssuchenden geben an, keine leistbare Bleibe zu finden.

Die vorliegenden Ergebnisse der AK-Wohnpreiserhebung dokumentieren glasklar die Schwächen des privaten Wohnungsmarktes und unterstreichen einmal mehr die Bedeutung einer starken Wohnbauförderung. „Das Angebot leistbarer Mietwohnungen ist vordringliche Aufgabe der Wohnbauförderung, die zukünftige Neubauleistung ist die entscheidende Größe. Deshalb ist eine Schwächung der Wohnbauförderung absolut unvertretbar und für die AK auch nicht verhandelbar", so Pichler an die Adresse der Salzburger Landesregierung, die darüber nachdenkt, den Wohnbaufonds an die Banken zu verkaufen.

AK gegen Verkauf des Wohnbaufonds

"Die Wohnbaudarlehen zwecks schnellen Geldes einfach so zu verhökern, ist ein gefährliches Spiel mit der Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Denn die werden einmal nichts zu Wohnen haben, wenn die Landesregierung ihr wahnsinniges Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzt", wetterte Pichler. "Wohnen ist jetzt schon kaum noch leistbar, ohne starke Wohnbauförderung werden zukünftige Generationen ohne Dach über dem Kopf dastehen."

Online-Plattform für leere Häuser

In der Stadt Salzburg hat unterdessen eine Arbeitsgruppe das Projekt "Leerstandsmelder Salzburg" entwickelt. Auf der Online-Plattform kann jeder - unter Beachtung der Benutzerrichtlinien (AGB) - leer stehende Häuser, Lokale und Geschäfte in eine virtuelle Karte eintragen, wenn möglich mit Foto. Dieser Überblick über den aktuellen Leerstand sei für unkommerzielles, freies, experimentelles Kultur-Schaffen ebenso von Vorteil wie für Start-ups, die leistbare Räumlichkeiten in der Stadt suchen.

Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitgliedern des Fachbeirats für Bildende Kunst des Landeskulturbeirates, des Dachverbands Salzburger Kulturstätten und der Kulturabteilung der Stadt Salzburg. In mehreren deutschen Städten und Wien sei das System des Angebots von Räumen über Leerstandswebsites zur Beschaffung bezahlbarer Arbeitsräume, auch für Künstler, bereits Realität, hieß es. Eine solchen Überblick habe es in der Stadt Salzburg bisher nicht gegeben. (SALZBURG24/APA)

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(Quelle: salzburg24)

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