Der stellvertretende Präsident der Übergangsregierung, Mohamed ElBaradei, sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, er sei zuversichtlich, dass die Proteste der Muslimbrüder sich friedlich beenden ließen.
Dies zeichnete sich zunächst jedoch nicht ab. Die Anhänger Mursis kündigten trotz der Gefahr erneuten Blutvergießens weitere Proteste für diesen Dienstag an. "Wir werden jetzt die Proteste ausweiten", sagte der Sprecher der Muslimbrüder, Gehad al-Haddad.
Dagegen hatte die Interimsregierung die Muslimbrüder aufgefordert, eine Mahnwache mit Tausenden von Anhängern bei einer Kairoer Moschee aufzulösen. Diese wollen jedoch auszuharren, bis Mursi wieder im Amt ist. Am Samstag waren bei dem vorläufigen Höhepunkt der Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Muslimbrüdern rund 80 Anhänger des Präsidenten erschossen worden.
Am Montag hatte das Militär erstmals mit Ashton einen hochrangigen Vertreter des Auslands zu dem festgenommenen Präsidenten vorgelassen. Ashton erklärte, sie habe zwei Stunden intensiv mit Mursi diskutiert. Ihm gehe es gut. Sie sei per Hubschrauber zu ihm an einen ihr unbekannten Ort geflogen worden.
Sie bestritt, Mursi ein Angebot der Machthaber überbracht zu haben. Sie erklärte zudem, sie wolle Mursis Ansichten nicht öffentlich beschreiben, da er sie nicht korrigieren könne, falls ihr dabei ein Fehler unterlaufe. Die Vertreterin der EU wird als eine der wenigen Ausländer von beiden Seiten als Mittler akzeptiert.
Mehrere ausländische Staaten drängen die vom Militär gestützten Machthaber, einen Ausgleich mit dem Muslimbrüdern zu suchen und damit das Blutvergießen zu beenden. Die US-Regierung, die das ägyptische Militär finanziell unterstützt, pochte auf das Recht, friedlich zu demonstrieren. Frankreichs Außenminister Fabius forderte, Mursi müsse freigelassen werden.
(Quelle: salzburg24)