Die Gegner des syrischen Machthabers Bashar al-Assad, denen jetzt nur noch einige Altstadtviertel in ihrer einstigen Bastion Homs bleiben, räumten ihre Niederlage ein: 90 Prozent von Chaldije seien in den Händen der Streitkräfte, sagte ein Rebell. Der syrischen Opposition und der internationalen Gemeinschaft machte er schwere Vorwürfe: "Sie haben die syrische Revolution einer politischen Lösung geopfert", wetterte er. Die Aufständischen werfen dem Westen seit langem vor, sie nicht mit Waffenlieferungen im Kampf gegen Assads hochgerüstete Armee und Luftwaffe zu unterstützen.
Derweil feierten Assads Anhänger ihren Erfolg in Homs, das wochenlang und nahezu täglich mit Kampfflugzeugen und Artilleriegeschützen beschossen worden war. "Die Streitkräfte haben die Sicherheit und Stabilität in Chaldije wieder hergestellt", verkündete das Staatsfernsehen. Ein Armee-Offizier kündigte in einem Interview an, "die Terroristen aus allen anderen Bezirken von Homs zu vertreiben" und anschließend "ganz Syrien zu säubern".
Tatsächlich kommt Homs als drittgrößter Stadt des Landes eine strategische Schlüsselrolle zu. Es sichert die Verbindungsroute zwischen der Hauptstadt Damaskus und der Küste sowie Assads Machtbasis im alawitisch geprägten Hinterland. "Wenn Homs komplett fällt, wird der Norden Syriens vom Süden abgeschnitten", fasste ein Rebell die Befürchtung seiner Mitstreiter zusammen, die Homs einst den Beinamen "Hauptstadt der Revolution" verpasst hatten.
(Quelle: salzburg24)