Eine Einnahme von Jabrud wäre für Präsident Assad ein strategisch wichtiger Schritt im Kampf gegen seine Gegner. Denn damit könnte er eine aus dem Libanon kommende Versorgungsleitung der Aufständischen kappen.
Die 50.000-Einwohner-Stadt liegt etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus. Die letzte syrische Rebellenhochburg an der Grenze zum Libanon befindet sich nahe einer Autobahn, die Damaskus mit der früheren Wirtschaftsmetropole Aleppo im Norden und der Mittelmeerküste im Westen verbindet. Die Truppen Assads haben in den vergangenen Monaten entlang dieser Strecke schrittweise Erfolge erzielt, ebenso in den Gegenden um Damaskus und Aleppo. Zuletzt waren bereits mehrere Tausend Menschen aus Jabrud geflohen, nachdem die Armee die Stadt unter Beschuss genommen hatte.
Die syrische Exil-Opposition gab am dritten Jahrestag des Aufstandes gegen Präsident Assad Durchhalteparolen aus. "Die Schlacht wird nicht mehr lange dauern, den schwierigsten Teil haben wir schon hinter uns", sagte der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Allianz, Ahmed al-Jarba, in Istanbul.
Er erinnerte an die über 140.000 Opfer des blutigen Konfliktes, der im März 2011 begonnen hatte. Die "Freunde Syriens" bat er um moderne Waffensysteme. Die Rebellen müssten gegen mehrere Gegner kämpfen, sagte Al-Jarba: die Regierungstruppen, Terroristen und schiitische Milizionäre aus dem Ausland.
Internationale Hilfsorganisationen wiesen anlässlich des dritten Jahrestages der Revolte auf das Leiden der Kinder in dem Bürgerkriegsland hin. Der Konflikt habe das Leben von Millionen Kindern und jungen Menschen zerstört, erklärten fünf Organisationen am Samstag gemeinsam in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Es bestehe die Gefahr, eine ganze Generation "für immer zu verlieren".
Betroffen seien 5,5 Millionen Kinder, von denen 1,2 Millionen in die Nachbarländer geflüchtet seien. "Die Kinder in Syrien können und dürfen nicht noch ein weiteres Jahr diesem Schrecken ausgesetzt werden", sagte der Leiter des UNO-Kinderhilfswerk UNICEF, Anthony Lake. Ihr Leben sei seit drei Jahren von Gewalt und Grausamkeit geprägt.
Auch die Hollywood-Schauspielerin und UNO-Botschafterin Angelina Jolie appellierte an die führenden Politiker der Welt, stärker auf ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien hinzuwirken. "Ich rufe Sie auf, gemeinsam zu handeln und dem syrischen Volk ein weiteres Jahr unerträglichen Leidens zu ersparen", hieß es in einer am Freitagabend in Genf veröffentlichten Erklärung Jolies.
(Quelle: salzburg24)