Unter den Ausländern, die das Land am Samstag verlassen haben, befanden sich den Angaben aus Kreisen des Kairoer Flughafens auch Mitarbeiter und Familienangehörige der US-Botschaft - insgesamt 45 Personen. Das Außenministerium in Wien warnte auf seiner Website vor dem "hohen Sicherheitsrisiko für Kairo und andere Großstädte". "Da sowohl regierungsnahe Kräfte als auch die Opposition Märsche angekündigt haben, sind gewalttätigen Ausschreitungen jederzeit möglich", hieß es auf der Ministeriumsseite weiter. Tourismuszentren wie Hurghada oder Sharm-El-Sheikh seien bisher nicht betroffen.
Am Freitag waren bei Demonstrationen gegen den ägyptischen Präsidenten Mursi mindestens drei Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Unter den Toten war ein US-Bürger. Am Sonntag wollen die Regierungsgegner mit Millionen Unterschriften Mursi zum Rücktritt zwingen. Es droht eine weitere Eskalation. Auch in Wien ist eine Demonstration gegen das Staatsoberhaupt geplant.
Die ägyptische Protestbewegung hat nach eigenen Angaben mehr als 22 Millionen Unterschriften für einen Rücktritt Mursis gesammelt. Das erklärte die Initiative "Tamarod" (Rebellion) am Samstag auf ihrer Facebookseite. Damit sei der Islamist nicht mehr das legitime Staatsoberhaupt Ägyptens, meinte di Initiative.
Die Kampagne war Anfang Mai mit dem Ziel gestartet, mehr Unterschriften gegen den Staatschef zu sammeln, als dieser Wählerstimmen erhalten hatte. Mursi hatte sich vor einem Jahr mit 13,2 Millionen Stimmen knapp gegen den ehemaligen Mubarak-Minister Ahmed Shafik durchgesetzt. Am Sonntag - dem Jahrestag von Mursis Amtsantritt - plant die Protestbewegung Großdemonstrationen im ganzen Land.
(Quelle: salzburg24)