"Ich bin sehr froh, nach Hause zu kommen", erklärte Dziemianczuk. Der Protest gegen die Ölbohrungen in der Barentssee sei erst der Auftakt gewesen. Der Kampf sei noch lange nicht vorbei. Greenpeace feierte die Rückkehr der Aktivisten als ein "neues Kapitel der Kampagne zur Rettung der Arktis".
Ben Ayliffe, der die Arktis-Kampagne bei Greenpeace leitet, kündigte weitere Aktionen an: "Wir werden nicht schweigend zusehen, wie Konzerne wie Gazprom und Shell von der Zerstörung der Arktis profitieren." Er sei erleichtert über die Rückkehr seiner Mitstreiter, die zu Unrecht festgenommen worden seien. Er forderte die russischen Behörden auf, auch das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" wieder freizugeben.
Auch die anderen Greenpeace-Aktivisten gaben sich nach ihrer Rückkehr kämpferisch. Die Argentinierin Camila Speziale forderte eine Entschuldigung Russlands für die wochenlange Inhaftierung der Besatzungsmitglieder. Während der "Isolation" habe sie ein "starkes Gefühl der Ungerechtigkeit" gehabt, sagte die 21-Jährige am Samstag am Ezeiza-Flughafen bei Buenos Aires. "Alle wussten, dass wir absolut unschuldig waren, sie haben uns in internationalen Gewässern festgenommen".
Der 40-jährige Argentinier Hernán Pérez Orsi, der ebenfalls in seine Heimat zurückkehrte, warf den Verantwortlichen in Russland eine "sinnlose" Aggression vor. Die russischen Behörden hätten mit ihrem Einsatz im September "ein Exempel statuieren" wollen.
Die russische Küstenwache hatte die "Arctic Sunrise" im September aufgebracht, nachdem die Aktivisten versucht hatten, eine Gazprom-Bohrinsel zu entern. Sie wollten dort auf Umweltrisiken durch die Gas- und Ölförderung in der Region aufmerksam machen.
Insgesamt 30 Greenpeace-Aktivisten, davon 26 Ausländer und vier Russen, wurden festgenommen. Sie wurden zunächst wegen Piraterie angeklagt, später wurde dies auf den Vorwurf des Rowdytums abgeschwächt. Unter internationalem Druck kamen sie später gegen Zahlung einer Kaution frei. Das Verfahren gegen sie wurde schließlich im Zuge einer Amnestie eingestellt. Daraufhin konnten sie das Land verlassen.
(Quelle: salzburg24)