Zuvor waren beim Sturm von Mursi-Gegnern auf ein Parteibüro der regierenden Muslimbrüder in der Hafenstadt Alexandria bereits ein Ägypter und ein US-amerikanischer Staatsbürger ums Leben gekommen. Das Militär, das eine entscheidende Rolle beim Aufstand vor zwei Jahren innehatte, kündigte daraufhin an, erneut einzugreifen, sollte die Gewalt überhandnehmen. Man werde den "Willen des Volkes" verteidigen, hieß es. Auf welche Seite sich die Armee stellen würde, ist schwer einzuschätzen.
Die USA warnten unterdessen ihre Bürger vor "unnötigen Reisen" nach Ägypten. Zudem werde nicht unbedingt nötiges Botschaftspersonal aus Kairo abgezogen, hieß es in einer Erklärung des State Departements. Grund sei die sich verschlechternde Sicherheitslage im Vorfeld des ersten Jahrestages der Amtsübernahme des umstrittenen islamistischen Präsidenten Mursi. Die Opposition hat für Sonntag zu Massenkundgebungen aufgerufen.
Eine generelle Reisewarnung des österreichischen Außenministeriums für Ägypten gibt es gegenwärtig nicht. Bereits seit längerem existiert eine partielle Reisewarnung für die Saharagebiete und nicht-touristische Orte auf der Halbinsel Sinai. Angesichts der angekündigten Demonstrationen weist das Außenministerium auf ein "hohes Sicherheitsrisiko" in Kairo und anderen Großstädten hin.
(Quelle: salzburg24)