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Berlusconi-Anwälte wollen am Donnerstag Freispruch

Veröffentlicht: 31. Juli 2013 18:31 Uhr
Der Mediaset-Prozess gegen Italiens Ex-Premier Berlusconi wegen Steuerbetrugs ist in Rom in die Endphase getreten. Am zweiten Verhandlungstag kamen die Anwälte Berlusconis zu Wort und drängten auf einen vollen Freispruch ihres Mandanten. Sie betonten, dass der TV-Unternehmer nicht für Steuerfragen in seiner Mediengesellschaft zuständig war, deren Führung er schon seinen Kindern überlassen hatte.

Daher sei es unsinnig, ihn zu verdächtigen, überhöhte Zahlungen für Filmrechte in die Mediaset-Bilanzen eingetragen zu haben, um im Ausland Schwarzgelder auf geheimen Bankkonten anzuhäufen, wie die Staatsanwälte behaupten. Ghedini, einer der Star-Anwälte, bemängelte, dass ihm und seinen Kollegen kaum die Möglichkeit gegeben worden sei, Berlusconi zu verteidigen. "Berlusconi hat sich in keiner Weise des Steuerbetrugs schuldig gemacht, wir rechnen mit einem vollen Freispruch", sagte Coppi, ein anderer. Mit einer Urteilsverkündung sei am Donnerstag zu rechnen. Berlusconi werde vor Gericht nicht erscheinen.

Staatsanwalt Antonio Mura hatte Berlusconi als "Schöpfer des Betrugsmechanismus" bezeichnet, der sein Firmenimperium auch nach seinem Amtsantritt als Regierungschef weiter kontrolliert habe. Er forderte die Bestätigung der Haftstrafe, aber eine Herabsetzung des Amtsverbotes von fünf auf drei Jahre. In dem Prozess geht es um künstlich in die Höhe getriebene Preise für Filmübertragungsrechte und um Schwarzgeldkonten im Ausland.

"Berlusconi erlebt diese Wartezeit mit Sorge", berichtete Berlusconis Vertraute, die Parlamentarierin Daniela Santanche. Sie bestritt jedoch, dass sich Berlusconis Partei aus der Regierungskoalition zurückziehen würde, sollte der Politiker verurteilt werden. "Eine Verurteilung Berlusconis wäre jedenfalls eine schwere Wunde für die italienische Demokratie", meinte Santanche. Der Ausgang des Verfahrens kann weitreichende politische Folgen haben. Parlamentarier von Berlusconis Block drohten mit dem Ausscheiden aus dem Parlament, sollte der Medienzar verurteilt werden.

(Quelle: salzburg24)

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