Berlusconi will dabei per Akklamation zum Forza-Italia-Chef ernannt werden und als Vorsitzender der neuen Gruppierung seinem Rauswurf aus dem Senat infolge seiner rechtskräftigen Verurteilung wegen Steuerbetrugs entgegensteuern. Eigentlich ist die Sitzung erst für den 8. Dezember vorgesehen.
Mit der Ankündigung setzt er die sogenannten "Tauben" unter der Führung des Parteivorsitzenden Angelino Alfano unter Druck, der nach zwei Jahren an der Spitze der Gruppierung auf seinen Chefposten verzichten muss. Die Beziehungen zwischen Berlusconi und dem regierungstreuen Alfano sind seit Monaten gespannt. Berlusconi wirft seinem langjährigen "Kronprinzen" vor, Premier Letta größere Treue zu erweisen als dem Mitte-rechts-Lager.
Unklar ist, ob Berlusconi eine Spaltung zwischen Loyalisten - jenen Vertrauensleuten, die ihn nach seinem Ausschluss aus dem Senat zum Bruch mit der Regierungskoalition drängen - und den "Tauben" um Alfano noch vermeiden kann. Ex-Kulturminister Sandro Bondi, der zu den engsten Vertrauten Berlusconis zählt, warnte vor der Gefahr, eine von Anfang an zersplitterte Partei zu gründen, in der ein Teil passiv Berlusconis Rauswurf aus dem Parlament hinnehmen würde.
Alfanos Verbündeter Fabrizio Cicchitto kritisierte offen die Vorverlegung der Generalversammlung der Partei. "Zuerst muss man eine Einigung unter den verschiedenen PdL-Strömungen finden, erst danach kann die Forza Italia offiziell aus der Taufe gehoben werden", meinte Cicchitto.
Er erklärte nicht, ob er der neuen Gruppierung beitreten werde. Der zu Alfanos Lager gehörende Senator Roberto Formigoni sammelt weiter Stimmen im Mitte-rechts-Lager zur Unterstützung eines Dokuments, in dem die Pdl-Parlamentarier ihre Solidarität mit der Regierung Letta ausdrücken.
(Quelle: salzburg24)