Die Explosion habe sich in der Nähe eines Gebäudekomplexes ereignet, der von der schiitischen Hisbollah genutzt werde, sagten Augenzeugen. Viele umliegende Häuser seien beschädigt, rund 100 Autos zerstört worden. Augenzeugen sahen Flammen und eine große schwarze Rauchwolke, die über dem betroffenen Viertel aufstieg. In einem Gebäude seien Menschen eingeschlossen worden.
In einer Video-Botschaft bekannte sich eine Sunniten-Gruppe mit dem Namen "Brigaden von Aisha" zu dem Anschlag. Das Netzwerk drohte mit weiteren Attentaten auf die Hisbollah. Aisha ist der Name einer der Frauen des Propheten Mohammed. Der Anschlag sei die zweite Botschaft an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, sagte ein Maskierter in einem Youtube-Video. Neben ihm standen zwei Bewaffnete. Der Sprecher kündigte weitere Anschläge an und rief die Libanesen auf, sich von Hisbollah-Hochburgen fernzuhalten. Nasrallah wurde als israelischer und iranischer Agent bezeichnet.
Aus Militärkreisen hieß es, das Fahrzeug sei mit mindestens 60 Kilogramm Sprengstoff beladen gewesen. Die Hisbollah sperrte die Straßen rund um den Ort der Explosion ab. Aus Kreisen der Gruppe verlautete, es könnte sich auch um einen Selbstmordattentäter gehandelt haben, da Körperteile nahe des Wagens gefunden worden seien. Umliegende Krankenhäuser riefen zu Blutspenden auf.
Der schiitische Süden Beiruts wird von der Hisbollah kontrolliert. Der Libanon wird immer mehr in den Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien hineingezogen. Die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten in der ohnehin konfessionell zersplitterten libanesischen Gesellschaft wachsen. Der Anschlag ist der dritte heuer im Süden von Beirut.
(Quelle: salzburg24)