"Ich gebe Teile nach 18 Jahren ab - neue Ämter, neue Personen", sagte Küberl. Mit dem neuen Papst habe das nichts zu tun, sagte Küberl auf Befragen, im Gegenteil, der Kampf gegen Armut sei ja eines von seinen Zielen. "Armut ist ja leider immer unter uns und die Politik hat Angst vor der Armut, deshalb wird sie auch nicht bekämpft". Er hoffe, dass sich die neue Regierung dem Kampf gegen die Armut nicht verschließe - dies sei ja nichts, was in eine paar Jahren erledigt werden könne.
Dass es in seiner Tätigkeit auch zu Kritik an der Caritas gekommen sei, stellte Küberl in dem Gespräch nicht in Abrede: "Als Caritas kann man nicht darauf achten, ob jemand etwas gefällt. Wenn jemand in einer misslichen Situation ist, muss man ihn unterstützen. Gefallen werden wir erst im Himmel", so Küberl in Anspielung etwa auf die Unterstützung für die Flüchtlinge, die die Wiener Votivkirche besetzt hatten.
Sein Nachfolger wird am 13. November bestimmt. Die Kür erfolgt in geheimer Wahl aus den Reihen der neun Caritas-Direktoren der Diözesen. Sie gilt für drei Jahre, danach ist eine - auch mehrfache - Verlängerung möglich. Landau wird als Favorit gehandelt. Dieser ließ am Mittwoch offen, wen er für die Nachfolge des scheidenden Caritas-Präsidenten Franz Küberl für geeignet hielte. "Es sind mehrere dabei, die das gut könnten", sagte er im Ö1-Mittagsjournal über die Caritas-Direktoren der Diözesen. Zur Frage, ob er selbst den Posten gerne übernähme, meinte Landau lediglich, "dass das ein Feld ist, das zu den spannendsten Aufgaben innerhalb der katholischen Kirche gehört".
Lob für das 18-jährige Wirken Küberls kam indes von den heimischen Bischöfen. "Ohne Caritas wäre die Kirche nicht Kirche. Nächstenliebe und Gottesliebe gehören untrennbar zusammen, und das hat Franz Küberl in den 18 Jahren seines Wirkens als Caritas-Präsident immer wieder überzeugend vermittelt", sagte Kardinal Schönborn der "Kathpress". Lob für den scheidenden Präsidenten kam auch von den Grünen. Küberl habe sich immer mit vollem Einsatz für die Schwächsten in der Gesellschaft stark gemacht, betonte Bundessprecherin Glawischnig.
(Quelle: salzburg24)