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Costa-Concordia-Unglück: Oberösterreicher angeklagt

Veröffentlicht: 17. April 2012 17:03 Uhr
Nach dem verheerenden Schiffsunglück am 13. Jänner werden neben Kapitän Schettino auch drei Manager der Reederei Costa Concordia angeklagt, darunter ein Oberösterreicher.
Lilli Zeilinger
Francesco Schettino, Kapitän der am 13. Jänner vor der toskanischen Insel Giglio havarierten "Costa Concordia", betet und liest intensiv religiöse Bücher. Dies berichtete der Pfarrer seiner Wohngemeinde Meta di Sorrento bei Neapel, der den seit drei Monaten unter Hausarrest stehenden Schettino immer wieder besucht. "Schettino ist wegen der Opfer zutiefst bedrückt, vor allem wegen des Todes der fünfjährigen Dayana Alotti. In den ersten Tagen nach dem Unglück wiederholte er immer wieder 'Was habe ich getan?'. Danach hat er begonnen, viel zu beten", erzählte Pater Francesco, wie die Tageszeitung "Corriere della Sera" in ihrer Online-Ausgabe am Dienstag berichtete.

Costa-Concordia-Kapitän betet

Trost habe Schettino in den Worten von Dayanas Mutter Susy Albertini gefunden. In einem Interview mit dem Magazin "Oggi" hatte Albertini versichert, dass sie Schettino nicht hasse: "Auch er ist ein Familienvater. Ich bin überzeugt, dass er weiß, was er empfinden würde, wäre seiner Tochter etwas geschehen." Pater Francesco erzählte, er habe dem 52-jährigen Schettino mehrere Bücher geschenkt, vor allem Werke über Hoffnung im Glauben, Gottesvergebung und Wiederauferstehung der Toten. Der Pfarrer verlas bei der Ostermesse eine Botschaft der Familie Schettino an die Gemeinschaft von Meta di Sorrento. Darin bedankte sich die Familie, dass die Gemeinde sie im Umgang mit ihrem "tiefen, verheerenden Leid" nicht alleingelassen habe. "Wir verdanken es dieser Gemeinschaft, wenn wir noch die Kraft haben, an die Anteilnahme der Mitmenschen zu glauben", hieß es im Schreiben.

Ansuchen auf Schettinos Freilassung abgelehnt

Ein Ansuchen auf Freilassung Schettinos wurde vom Kassationsgericht in Rom abgelehnt. Schettino war am Tag nach dem Unglück festgenommen worden und hatte einige Tage im Gefängnis verbracht, bevor ihm Hausarrest gewährt wurde. Von seinem Dienstgeber, dem Kreuzfahrtunternehmen "Costa Crociere", wurde er suspendiert. Wegen fahrlässiger Tötung drohen Schettino 15 Jahre Haft. Für Schiffbruch beträgt der Strafrahmen zehn Jahre Gefängnis. Dazu drohen Haftstrafen, weil die Passagiere an Bord angeblich sich selbst überlassen worden sind. Angeklagt sind auch drei Manager der Reederei Costa Concordia, darunter ein Oberösterreicher. 30 Leichen wurden geborgen, zwei weitere Menschen werden noch vermisst. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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