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Deutschland: Türkische Gemeinde will doppelte Staatsbürgerschaft

Veröffentlicht: 21. Februar 2013 12:40 Uhr
Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert, die Hindernisse für eine doppelte Staatsbürgerschaft auszuräumen.

Bei mehr als 50 Prozent der Einbürgerungen werde eine Mehrstaatlichkeit bereits hingenommen, argumentierte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, in einem offenen Brief an Merkel und den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan vom Donnerstag.

Bislang Entscheidungspflicht

Deshalb solle "zuallererst die Optionspflicht für junge Menschen" aufgehoben werden, hieß es mit Blick auf die am Sonntag beginnende Türkeireise Merkels. Bislang müssen sich in Deutschland aufgewachsene Kinder ausländischer Eltern zwischen dem 18. und dem 23. Lebensjahr entscheiden, ob sie Deutsche bleiben und damit den Pass ihrer Eltern abgeben wollen. Wenn sie den Pass der Eltern behalten möchten, verlieren sie den deutschen.

Zusammenarbeit intensivieren

An die Adresse Erdogans hieß es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt: "Die Erweiterung der demokratischen Rechte in der Türkei und die vollständige Etablierung des Rechtsstaates würde auch unsere Lage in der Bundesrepublik stärken." Beide Länder sollten ihre Zusammenarbeit intensivieren. Die Türkische Gemeinde schlug einen deutsch-türkischen Konsultationsrat vor sowie gemeinsame Kabinettssitzungen.

Kanzlerin Merkel abgeneigt

Wenige Monate vor der Bundestagswahl war in der deutschen Regierung jüngst ein Streit über die doppelte Staatsbürgerschaft für Zuwanderer aufgebrochen. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) setzt sich dafür ein, dass in Deutschland lebende Ausländer diesen "Doppel-Pass" künftig leichter bekommen können. Betroffen sind vor allem Menschen türkischer Abstammung. Die liberale Justizministerin begründete ihren Vorstoß mit dem Ziel der besseren Integration. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht keinen Handlungsbedarf. Die SPD wirft der FDP Wahlkampfmotive vor. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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