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Dutzende Tote bei Zusammenstößen in Kairo

Veröffentlicht: 27. Juli 2013 20:24 Uhr
Bei Zusammenstößen von Islamisten und Sicherheitskräften sind in Kairo Dutzende Menschen getötet worden. Nach Angaben der Muslimbruderschaft des gestürzten Präsidenten Mursi starben am Samstag mindestens 120 Menschen, nachdem Einheiten der Bereitschaftspolizei Demonstranten am Rande ihres Protestcamps in der Vorstadt Nasr City angegriffen hatten. Rund 4.000 Menschen wurden demnach verletzt.

Am Abend sollte ein 48-Stunden-Ultimatum des Militärs ablaufen: Die Islamisten sollten sich bis dahin am sogenannten Versöhnungsprozess beteiligen - sonst drohe eine härtere Gangart. Welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, wurde nicht näher erläutert. Auch das genaue Ende der Frist war unklar. Innenminister Mohammed Ibrahim führte die jüngste Gewaltorgie auf eine "Provokation" der Muslimbrüder zurück. Deren Dauerkundgebungen würden bald "auf legalem Weg" beendet, sagte er.

Das Blutbad geschah in der Nasr-Straße, die zum Protestlager der Muslimbruderschaft vor der Raba-al-Adawiya-Moschee führt. Tausende Anhänger der islamistischen Organisation lagern dort seit mehr als drei Wochen. Sie protestieren gegen Mursis Absetzung durch das Militär am 3. Juli. Mursi wird seither an einem unbekannten Ort festgehalten. Der Islamist war vor etwas mehr als einem Jahr nach freien Wahlen ins höchste Staatsamt gelangt.

Im Feldspital der Muslimbruderschaft spielten sich am Morgen nach Angaben von Reportern dramatische Szenen ab. Immer wieder wurden Tote und Schwerverletzte gebracht. Mitarbeiter der "New York Times" zählten bis zum Mittag 49 Leichen. Auffallend viele Opfer hätten Schussverletzungen an Kopf und Brust aufgewiesen. Der Sprecher der Bruderschaft, Gehad al-Haddad, erklärte verbittert: "Sie (die Polizisten) schießen nicht, um zu verwunden, sondern um zu töten."

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton rief nach den neuen Zusammenstößen zum Gewaltverzicht auf. Der britische Außenminister William Hague verurteilte die Gewaltanwendung gegen Demonstranten in Ägypten. Es sei jetzt die Zeit "für Dialog und nicht Konfrontation", sagte Hague.

(Quelle: salzburg24)

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