In der Nacht zuvor hatte Erdogan Vertreter der Demonstranten empfangen, die gegen ein Bauprojekt in dem Park protestieren. Dabei sagte er nach Berichten der Teilnehmer zu, die umstrittenen Baupläne bis zu einer Gerichtsentscheidung darüber ruhen zu lassen. Auch wolle er bei einer Gerichtsentscheidung zugunsten der Regierung ein Referendum über das Bauprojekt abhalten. Sollte dies ergeben, dass das Gebiet als Park erhalten werden solle, werde er dies respektieren.
Das harte Vorgehen der Polizei gegen die Parkschützer hatte zu Massenprotesten gegen Erdogan und dessen Politik geführt, die tagelang anhielten. Ob das Einlenken Erdogans in der Frage der Parkbebauung auch die Proteste gegen seine Politik beendet, blieb zunächst unklar.
Unterdessen ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen. Ein 26-jähriger Demonstrant, der seit dem 1. Juni in einem Krankenhaus in Ankara auf der Intensivstation lag, sei am Freitag seinen schweren Verletzungen erlegen, berichtete CNN Türk unter Berufung auf eine Mitteilung der Klinik.
Dem Bericht zufolge war Ethem Sarisülük bei den Protesten in Ankara zu Boden gegangen, als die Polizei Warnschüsse in die Luft abgegeben hatte. Unter den landesweit fünf Todesopfern sind vier Demonstranten sowie ein Polizist, der in der südtürkischen Stadt Adana bei einem Einsatz gegen Demonstranten von einer Brücke in den Tod gestürzt war.
(Quelle: salzburg24)