UNO-Repräsentantin soll für die UNO-Chemiewaffeninspektoren, die sich nach früheren, gegenseitigen C-Waffen-Vorwürfen bereits im Land befinden, einen Zugang zu den angeblich bombardierten Dörfern aushandeln. Bisher wurde den Experten mit Hinweis auf die andauernden Kämpfe von der Regierung nicht erlaubt, die betroffenen Bezirke zu besuchen.
In den USA wird indes über ein Eingreifen diskutiert. Die Flottenpräsenz der US-Marine im östlichen Mittelmeer sei verstärkt worden, berichtete der Nachrichtensender CNN. Ein Zerstörer sei zu den drei dort kreuzenden Schiffen gestoßen. Die Schiffe seien mit Marschflugkörpern bewaffnet. US-Verteidigungsminister Hagel erklärte unterdessen, das Ministerium habe die "Verantwortung, dem Präsidenten Optionen für alle Eventualitäten bereitzustellen".
US-Präsident Obama traf sich nach Angaben des Weißen Hauses am Samstag mit seinen führenden Sicherheitsberatern, um über Syrien zu sprechen. Obama habe die Geheimdienste beauftragt, "Fakten und Beweise" zusammenzutragen, um sich ein Bild der Ereignisse zu machen, sagte ein Mitarbeiter des Weißen Hauses. Die Regierung wollte "mit Bedacht vorgehen", sagte der Vertreter.
Hochrangige Militärs aus westlichen Ländern sowie der Türkei, Saudi Arabien und Katar treffen sich zudem in den kommenden Tagen in Jordanien zu Beratungen über die aktuelle Lage in Syrien. Die Zusammenkunft ist die dritte ihrer Art in diesem Jahr. Sie ist offenbar schon seit Monaten geplant.
In syrischen Krankenhäusern sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) mehrere hundert Menschen mit "neurotoxischen Symptomen" gestorben. Insgesamt rund 3.600 Menschen seien am Mittwochmorgen weniger als drei Stunden nach den mutmaßlichen Giftgasangriffen auf Vorortbezirke von Damaskus eingeliefert worden, rund 355 von ihnen seien gestorben, teilte MSF am Samstag mit.
Nach Angaben der syrischen Opposition waren am Mittwoch bei Angriffen mit Chemiewaffen in der Nähe der Hauptstadt Damaskus mehr als 1300 Menschen getötet worden. Die Opposition machte die Truppen von Präsident Bashar al-Assad für den Waffeneinsatz verantwortlich. Die syrische Regierung wies das zurück und warf ihrerseits den Aufständischen vor, Giftgas eingesetzt zu haben. Die Rebellen dementierten diese Anschuldigungen wiederum vehement und sprachen von einem Versuch der Regierung, mit diesen "Lügen" von ihren eigenen "Verbrechen" abzulenken.
(Quelle: salzburg24)